Apple-Ecke 03.10.2024, 08:59 Uhr

Mac und iPhone: beste Freunde

Dass ein iPhone mit dem Mac harmoniert, ist eine masslose Untertreibung. Stattdessen wertet es die Rechner von Apple so auf, dass die Sicherheit und der Komfort in sämtlichen Bereichen zunehmen. Hier kommen die wichtigsten Vorzüge.
(Quelle: Unsplash/Timothy Hales Bennett)
Das iPhone wird über die gemeinsame Apple-ID zum verlängerten Arm des Macs oder iPads. Dass sich beide Geräte den Internetanschluss teilen können, ist zwar praktisch, kratzt aber nur an der Oberfläche.

Handoff als Brücke

Die Funktion Handoff steht für den nahtlosen Übergang, um eine Aufgabe von einem Gerät an ein anderes zu übertragen. Als Bindeglied agiert dabei einmal mehr die Apple-ID, die auf allen Geräten dieselbe sein muss. Wenn Sie zum Beispiel am iPhone eine Website in Safari aufrufen und am Mac sitzen, taucht im Dock automatisch ein weiteres Symbol auf, mit dem die Seite mit einem Klick am Mac geöffnet wird, Bild 1. Dasselbe funktioniert mit den Kontakten und anderen Apple-Anwendungen. Und vor allem funktioniert das hervorragend mit der Zwischenablage: Kopieren Sie auf einem der Geräte einen Text oder ein anderes Element, um es gleich darauf an ­einem anderen Gerät einzusetzen.
Bild 1: Handoff führt am Mac weiter, was am iPhone begonnen wurde
Quelle: PCtipp.ch
Aktivierung: Überprüfen Sie, dass am iPhone, am iPad und am Mac in den Einstellungen Allgemein unter AirPlay & Handoff die Funktion Handoff eingeschaltet ist. Zudem müssen überall Wi-Fi und Bluetooth aktiviert sein.

Überall telefonieren

Wenn sich das iPhone in Reichweite befindet, werden Telefonanrufe nahtlos abgeglichen. Der eingehende Anruf wird am Mac angezeigt und kann mit nur einem Klick entgegengenommen werden, Bild 2.
Bild 2: Anrufe am Mac verwenden das ­interne Mikrofon, Headsets oder AirPods
Quelle: PCtipp.ch
Anrufe lassen sich auch am Mac starten, indem im Adressbuch das Label zu einer Nummer angeklickt und der Befehl Anrufen angewählt wird, Bild 3. Oder indem auf einer Website eine Nummer erkannt und ebenfalls mit einem Klick gewählt wird. In jedem Dokument lässt sich eine Telefonnummer mit der rechten Maustaste anklicken und wählen. Und wenn gar keine Vorlage besteht, öffnen Sie Spotlight mit Command+Leertaste, geben die Telefonnummer ein und drücken die Return-Taste, um den Anruf zu starten.
Bild 3: Auch aus dem Adressbuch heraus ­werden Kontakte via iPhone angerufen
Quelle: PCtipp.ch
Aktivierung: Öffnen Sie in den Einstellungen am iPhone den Bereich Telefon. Wählen Sie im Abschnitt Auf anderen Geräten sämtliche Geräte aus, die ab sofort für Telefonanrufe empfänglich sein sollen.

SMS ist allgegenwärtig

macOS versteht sich über das iPhone auch mit der betagten SMS. Dabei lassen sich die Kurzmeldungen direkt in der Anwendung Nachrichten absetzen. Wenn der Empfänger ebenfalls mit Apple-Geräten arbeitet, wird die Nachricht über iMessage verschickt, mit allen gehobenen Möglichkeiten. Wartet am anderen Ende ein Nicht-Apple-Anwender, wird die Nachricht als universelle SMS verschickt.
Es wird noch besser, etwa wenn ein Dienst wie PayPal für die Anmeldung auf der Website eine SMS verschickt. Diese SMS wird am Mac empfangen und der Code automatisch in das Eingabefeld übertragen, Bild 4. Ausnahmen sind nur jene Seiten, die nicht nach den Regeln der Kunst programmiert wurden.
Bild 4: Eingehende Codes am iPhone werden automatisch am Mac eingefügt
Quelle: PCtipp.ch
Aktivierung: Öffnen Sie am iPhone die Einstellungen zu Nachrichten. Aktivieren Sie die Option Als SMS senden, um SMS auch am Mac und am iPad verschicken zu können. Definieren Sie nun im Bereich SMS-Weiterleitung sämtliche Geräte, mit denen SMS-Nachrichten ausgetauscht werden sollen.

Tethering

Beim Tethering wird das iPhone genutzt, um mit anderen Geräten online zu gehen. Die Verwendung mit dem MacBook oder iPad drängt sich geradezu auf, doch Tethering wird auch für Desktop-Macs zum Retter, wenn das heimische Netz ausfällt. Dabei wird jedoch das Datenkontingent des Mobilabos belastet.
Aktivierung: Tethering ist automatisch verfügbar, wenn die Geräte unter derselben Apple-ID angemeldet sind. Um am Mac auf das iPhone zuzugreifen, klicken Sie in der Menüleiste auf das Wi-Fi-Symbol und wählen das iPhone als Zugang an, Bild 5.
Bild 5: Das iPhone unter derselben Apple-ID taucht automatisch im Wi-Fi-Menü auf
Quelle: PCtipp.ch
Um artfremden Geräten eine Internetverbindung zu bieten, öffnen Sie am iPhone die Einstellung Persönlicher Hotspot. Aktivieren Sie den Schalter Zugriff für andere erlauben. Jetzt kann das iPhone wie jedes andere Wi-Fi-Netz angewählt werden; perfekt, um auf Reisen die mobile Spielkonsole ins Internet zu bringen.

Die beste Webcam

Wenn Sie vor einem Desktop-Mac mit einem Display ohne Webcam sitzen, wird das iPhone über die Integrationskamera zu einem grandiosen Ersatz. Sie funktioniert dabei in jeder Videochat-Software, indem im Menü der jeweiligen Anwendung das iPhone ausgewählt wird. Wo das genau ist, kann sich unterscheiden. In FaceTime finden Sie die Einstellung zum Beispiel im Menü Video.
So getan, lassen sich über ein neues Menü auch die Effekte des iPhones auswählen, etwa der Porträt-Modus, um den Hintergrund in der Unschärfe verschwinden zu lassen, Bild 6. Die Möglichkeiten variieren mit dem iPhone: So funktioniert die Schreibtischansicht aus der Vogelperspektive nur mit iPhones, die eine Ultraweitwinkel-Kamera verbaut haben.
Bild 6: Die beste Webcam ist wahrscheinlich jene, die auf dem Schreibtisch liegt
Quelle: PCtipp.ch
Aktivierung: Öffnen Sie am iPhone die Einstellung Allgemein. Im Bereich AirPlay & Handoff aktivieren Sie die Integrationskamera.

iPhone als Scanner

Das iPhone wird zum Scanner, indem Sie in einer fähigen Anwendung im Menü Einfügen unter Von iPhone einfügen entweder die Option Foto aufnehmen, Dokumente scannen oder Zeichnung hinzufügen wählen – wobei der Scan von Dokumenten einem klassischen Scanner am nächsten kommt: Die Vorlage wird erfasst und automatisch zugeschnitten.
Aktivierung: Die Funktion ist automatisch aktiv und in allen Programmen verfügbar, die sie unterstützen.

Das iPhone im Mac

Der Gipfel der Integration wird jedoch mit der brandneuen Funktion iPhone-Synchronsierung erklommen. Sie bedingt, dass mindestens iOS 18 und macOS 15 «Sequoia» installiert sind. Voraussichtlich wird diese Funktion zu Beginn in der Schweiz, aber (noch) nicht in den Ländern der EU freigeschaltet.
Mit der iPhone-Synchronsierung wird das iPhone zu einem drahtlosen, integrierten Teil des Macs, indem die gleichnamige Anwendung gestartet wird – und schon erscheint das iPhone als funktionstüchtiger Klon am Mac, während das Gerät noch in der Manteltasche steckt, Bild 7. Das iPhone bleibt dabei verriegelt und für Dritte somit unzugänglich.
Bild 7: Der Gipfel der Integration: Das iPhone wird am Mac mit allen Funktionen abgebildet
Quelle: PCtipp.ch
Jetzt sind der Interaktion keine Grenzen gesetzt. Sämtliche Apps lassen sich am Mac mit Maus und Tastatur benutzen. So wird zum Beispiel Apples Tagebuch-App «Journal» nicht nur am Mac benutzbar, sondern bietet mit Maus und Tastatur eine entspannte Verwendung. Mehr noch: Geht auf dem iPhone eine Mitteilung ein, öffnet sich am Mac mit einem Klick die zugehörige App – genau so, wie es auch am iPhone der Fall ist.
Aktivierung: Der Assistent für die erste Verbindung startet automatisch, sobald am Mac das Programm «iPhone-Synchronisierung» zu ersten Mal gestartet wird.



Kommentare
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stebra
03.10.2024
Alles schön und gut mit den neuesten Geräten. Ein wichtiger Punkt ist für mich, dass alle Dateien über die iCloud für aller Geräte synchronisiert werden. Aber mein Mac mini von 2015 ist bei macOS Monterey 12.7.6 stehen geblieben und seit vielleicht einem Jahr wird mir mitgeteilt, dass meine auf dem iPhone 12 bearbeitete Numbers-Datei nicht mehr geöffnet werden kann. Ich soll einen neueren Mac verwenden. Nun muss ich alle Numbers-Dateien (die auf dem iPhone eine gute Eingabemaske zur Verfügung stellten) auf Microsoft Excel migrieren. Wenn ich nicht Apple-Fotos verwenden würde, hätte ich wahrscheinlich schon auf Windows zurück gewechselt.

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Holzbock
04.10.2024
Sorry, falls meine Antwort für dich "kalter Kaffee" ist, aber es ist dir schon bewusst, dass du notfalls auch offiziell nicht für neuere Betriebssysteme vorgesehene ältere Macs mit einem "Open Core Legacy Patcher" aktualisieren kannst? Klar, das Ganze braucht etwas Geduld, kann schlimmstenfalls schiefgehen, ist aber aus meiner Sicht immer noch besser als auf Windows (igitt! :cry: ) zu wechseln. Anleitungen mit dem Kürzel OCLP sind überall im Netz verfügbar, zum Beispiel hier: https://www.chip.de/downloads/OpenCore-Legacy-Patcher_184969132.html Sogar ein iMac Jahrgang 2007 ist auf diese Weise theoretisch mit dem aktuellen OS Sequoia ausrüstbar.

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gucky62
05.10.2024
Naja diese MacOS Version Montery wird nun einmal nicht mehr supported und damit werden von Apple neue Dinge nicht mehr dafür verfügbar sein. Generell ist es zunehmend fahrlässig mit solchen Systemen ins Internet zu gehen. Security Löcher werden halt einfach nicht mehr behoben. Auch der Support von Apps und Software ist da oft schon eingestellt worden. Ist zwar ärgerlich, wobei Apple da in der Regel deutlich länger Support gibt als viele andere Hersteller. Microsoft ist da eher weniger offen. Ob man nun Apple MacOS odfer ein Windows OS System nutzen will kommt auch auf die Anwendungen an. Im Windows Umfeldf ist aber die Hardware und damit die Kosten in der Regel deutlich günstiger. Klar kann man mit Tricks usw. versuchen neue OS auf alte, nicht mehr supportete Hardware zu installieren. Man muss sich dabei aber den Risiken usw. bewusst sein. Z.B. auch Win11 auf älterer HW. Gruss Daniel