iPhone 16: Fotografie in einem neuen Licht

Stimmungen und Nuancen

Bild 2: Die Wirkung eines Stils wird in der ­Kamera-App vorab sichtbar
Quelle: PCtipp.ch
Vielleicht herrscht zu Beginn ein wenig Ratlosigkeit – denn wie die neuen fotografischen Stile einzuordnen sind, erschliesst sich nicht im Detail. Um einen Stil anzuwenden, tippen Sie in der Kamera-App rechts oben auf das Symbol, Bild 2 A, damit die Stile eingeblendet werden. Wischen Sie durch die Stile B, nehmen Sie am «Trackpad» Anpassungen vor und tippen Sie erneut auf das Symbol, um sich wieder der Komposition zuzuwenden.
  • Standard: Der Standard-Stil hört sinnigerweise auf die Bezeichnung Standard: Er zeigt die Farben und Kontraste so, wie wir es bis anhin von einem typischen iPhone-Foto erwartet haben. Wenn Sie keine Lust verspüren, sich mit den Stilen auseinanderzusetzen und einfach nur beim Bewährten bleiben möchten, ist Standard die richtige Wahl.
    Trotzdem verschenken Sie sich nichts, denn ein Stil lässt sich auch im Nachhinein auf ein Foto bügeln; vorausgesetzt, es wurde mit einem iPhone 16 aufgenommen. Das Resultat wird exakt dasselbe sein. Das heisst auch: Es ist nicht möglich, ein Foto ohne Stil aufzunehmen, denn auch Standard ist nichts anderes als ein Stil.
  • Bild 3: Die Stimmung verändert die ganze Anmutung, hier in der Nachbearbeitung
    Quelle: PCtipp.ch
    Stimmung:
    Wenn Sie von Standard aus von rechts wischen, ändert sich die Stimmung, worauf auch am oberen Displayrand hingewiesen wird. Stimmungen greifen unübersehbar in das Bild ein, wirken auf die ganze Szene und sind am ehesten mit Instagram-Filtern zu vergleichen – allerdings auf einem hohen Niveau. Stimmungen hören auf so klingende Bezeichnungen wie Leuchtend, Dramatisch oder Ätherisch, Bild 3.
    Um also einem Sonnenaufgang etwas mehr Wärme einzuhauchen, bietet sich als Ausgangslage Gemütlich an. Umgekehrt führt Ätherisch zu einer bläulichen und damit kühlen Stimmung, wie man sie vor allem im Winter wahrnimmt.
  • Farbnuance: Wischen Sie aus der Grundstellung Standard hingegen nach rechts, landen Sie im Revier der Farbnuancen mit fünf Grundeinstellungen. Deren Namen lauten Roségold, Kaltrosa oder Bernstein. Sie alle wirken stärker auf Hauttöne als auf den Rest der Szene ein.

Das semantische Verständnis

Deshalb sind sie das Herzstück der neuen Stile. Was die Nuancen über gewöhnliche Filter erhebt, ist ihr «semantisches Verständnis»: Ein Himmel wird von der Image Pipeline anders behandelt als Vegetation – und die wiederum anders als Hauttöne. Ein banaler Filter, wie es sie zu Tausenden in Foto-Apps gibt, würde die Anpassungen hingegen auf das ganze Bild klatschen, ohne Rücksicht auf das Motiv der Aufnahme.

Nuancen richtig einordnen

Wenn Sie nicht auf Instagram-Effekte aus sind, werden Sie die meiste Zeit mit den Farbnuancen experimentieren, um die bestmöglichen Hauttöne zu finden. Tippen Sie dazu in der Auswahl der Nuancen auf das Symbol unter der Bildvorschau. Jetzt sehen Sie das virtuelle Trackpad und einen Schieberegler.
  • Farbe: Wenn Sie auf dem Trackpad horizontal wischen, verändert sich der Wert Farbe oder ganz einfach die Sättigung. Ganz links wirkt das Bild fast schwarz-weiss, ganz rechts droht es in den Kitsch abzugleiten.
  • Ton: Dieser Wert steuert das Tone-Mapping, also im Prinzip den Kontrast. Mit einem höheren Kontrast werden die Schatten dunkler – das ist für viele Fotografen hochwillkommen: Das iPhone produziert zum Teil so neutrale Fotos, dass sie teils fast etwas saftlos oder langweilig wirken. Doch der Ton-Regler sorgt jetzt für die richtige Würze der Schatten.
  • Palette: Und dann ist da noch der Schieberegler für die Palette. Apple verwendet dazu den Ausdruck Untertöne. Sie wirken sich vor allem auf die Haut aus, während der Rest des Bildes deutlich weniger davon betroffen ist. Wenn das Gesicht durch einen Stil wie Bernstein eine attraktivere Tönung erhält, wirkt sich das nicht im selben Ausmass auf das weisse Hemd darunter aus. Der Schieberegler bietet die Möglichkeit, die Intensität der Änderung zu steuern.
  • Tipp: Ich finde die Bedienung der Regler ungewohnt fummelig, jedenfalls für Apple-Verhältnisse. Auch lassen sich keine numerischen Angaben machen. Deshalb sollten Sie während der Aufnahme nicht allzu viele Gedanken an diese Feinheiten verschwenden und stattdessen die Spontaneität geniessen. Die Details werden später auf dem Sofa geklärt. Allerdings lassen sich die Untertöne, also die Palette, nur am iPhone oder iPad ändern; der Mac ist aus unbekannten Gründen vom dazu nötigen Schieberegler ausgenommen.



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