Android Tipp
25.05.2016, 08:47 Uhr
Warum die Android-Verschlüsselung aktiviert werden sollte
Ob Fotos oder Kontakte: Auf Ihrem Smartphone sind viele wichtige Daten gespeichert. Wenn das Handy geklaut wird, braucht es nicht viel, um den Speicher auszulesen.
Eine Bildschirmsperre auf dem Android-Handy schützt zwar Inhalte vor Blicken Unbefugter. Aber auch der Speicher sollte geschützt werden. Grund: Wenn ein Handy geklaut wird, lassen sich Daten mit wenig Aufwand auslesen, wenn der Angreifer Zugriff über USB-Debugging kriegt. Mit Android Lollipop und der Einführung von «Full Disk Encryption» hatte Google eine Antwort parat. Dabei wird, wie der Name sagt, der ganze Speicherbereich verschlüsselt. Will jemand mit alternativen Boot-Methoden auf das Handy zugreifen, müsste der Angreifer ein einmaliges Passwort wissen, mit dem der ganze Handy-Speicher verschlüsselt wurde. Allerdings, und das ist der entscheidende Punkt, ist es Google bislang nicht gelungen, sämtliche Hersteller dazu zu bringen, die Verschlüsselung ab Werk anzubieten. Wahrscheinlich, weil einige Anbieter mit leistungsmässig schwächeren Telefonen ihren Kunden keine Performance-Einbussen zumuten wollen.
Performance-Probleme mit älteren Handys
Wir finden: Wenn Sie noch nicht ein allzu altes Handy haben (mit mindestens einem Snapdragon-805-Prozessor) können Sie die Verschlüsselung grundsätzlich bedenkenlos einmal ausprobieren. Die neueren Snapdragon-CPUs verfügen über ein zusätzliches Encryption-Modul. Bei älteren Geräten wie einem Nexus 5 sollten Sie es lieber nicht tun. Der Vorgang kann sonst eine Menge Zeit und danach viele Nerven kosten. Nach ein paar Tagen können Sie noch immer noch entscheiden, ob Sie den Vorgang wieder rückgängig machen wollen. Das geht dann über denselben Menüpunkt, über den Sie die Verschlüsselung aktiviert haben. Dort werden Sie einen Menüpunkt zur Entschlüsselung vorfinden.
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So verschlüsseln Sie Ihre Daten
So verschlüsseln Sie Ihre Daten
Je nach Android-Smartphone funktioniert die Verschlüsselung unterschiedlich. Sie können sie aber auf allen Android-Handys seit Android 4.3 Ice Cream Sandwich aktivieren. Bevor Sie die Verschlüsselung starten, sollten Sie sichergehen, dass der Akku komplett geladen ist. Der Vorgang kann bis zu einer Stunde dauern. Um die Verschlüsselung zu aktivieren, müssen Sie ein Passwort und/oder eine PIN für den Sperrbildschirm festlegen.
Die Verschlüsselung finden Sie (ab Android 4.3) auf den meisten Geräten unter:
Einstellungen > Sicherheit > Gerät verschlüsseln
Je nach Anbieter (z.B. HTC) kann sich der Eintrag auch unter dem Eintrag Speicher verbergen.
Auch gut zu wissen: Wenn Sie einmal Ihr Smartphone verkaufen möchten, nutzen Sie auch hier vor dem Zurücksetzen die Verschlüsselung. Grund: Teile von Daten könnten sich immer noch in bestimmten Speicherbereichen befinden. Führen Sie daher idealerweise vor dem Zurücksetzen nochmals eine Android-Verschlüsselung durch. Der Schlüssel wird dann bei einem Reset gelöscht und die meisten Speicherbereiche bleiben unlesbar. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie anschliessend noch einmal überschreiben, indem Sie z.B. die Kamera in der Endlosschleife laufen lassen. Ist der Speicher gefüllt, führen Sie zum Schluss noch einmal ein normales Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen durch.
Hinweis: Um auch eine Speicherkarte zu verschlüsseln, gibt es ab Android Marshmallow auf den meisten Smartphones inzwischen eine nützliche Funktion. Dabei lässt sich der externe Speicher mit dem internen Flash-Speicher «verschmelzen». Die SD-Karte bleibt danach für andere Systeme unlesbar.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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