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22.01.2018, 11:35 Uhr
USB-Sticks: Worauf es beim Kauf ankommt
USB-Sticks sind immer praktisch. Aber beim Kauf müssen Sie einiges beachten.
USB-Sticks sind praktisch. Die kleinen Datenspeicher eignen sich für komplette Betriebssysteme, fürs Archivieren von Fotos oder gar für Filmaufnahmen am Fernseher. Daher sollten Sie sich beim Kauf gut überlegen, mit welchen Geräten Sie den Stick einsetzen wollen und welche Daten darauf gespeichert werden. Auf der Hut sein müssen Sie jedoch vor gut klingenden Marketing-Worthülsen, falschen Angaben oder Billig-Sticks von Noname-Herstellern. Die Frage stellt sich, für welche Anwendungsfälle Sie einen USB-Stick benötigen. Andererseits müssen Sie bei Geschwindigkeit und Kapazität abwägen, ob ein USB-Stick noch im Preisrahmen liegt oder eher eine externe Festplatte Sinn ergibt.
USB-Sticks für PC, Notebook und Mac
Auch heute sind noch die meisten USB-Sticks sind mit einem sogenannten USB-A-Stecker ausgerüstet. Dabei handelt es sich um den klassischen, breiten USB-Anschluss. Seit etwa zwei Jahren trifft man doch immer mehr neue USB-C-Sticks an, die wesentlich kleiner sind und auch verkehrt herum eingestöpselt werden können. Diese eignen sich vor allem für die neueren Notebooks, bei denen nur noch die neuen C-Anschlüsse vorhanden sind. Apple war damals der erste Anbieter mit einem MacBook, an dem nur noch USB-C-Anschlüsse vorhanden waren.
Die Geschwindigkeit allein ist nicht massgebend
Bei den USB-Sticks wird in der Regel die Lese- und Schreibgeschwindigkeit angeben. Ein Gerät, das USB 3.0 oder USB 3.1 unterstützt, kann bei einem solchen Stick natürlich Datenmengen schneller schaufeln als bei einem USB-2.0-Stick. Dabei gemeint sind die Maximalwerte, die das Speichermedium erreicht, wenn grosse Dateien geschrieben oder gelesen werden. Die schnellsten USB-Sticks erreichen eine Geschwindigkeit von über 400 MB/s. Im Bereich von 200 MB/s befinden sich mittlerweile die meisten aktuellen Markenmodelle. Abhängig vom verbauten Speicher, erreicht aber kein Stick das theoretische Maximum, weil der Controller des Chips die Verwaltung der ein- und ausgehenden Pakete übernimmt.
Vor allem beim Schreibtempo herrschen grosse Unterschiede. Es gibt Sticks mit schnellem SSD-Speicher, die über 300 MB/s erreichen; dann gibt es auch Mogelpackungen, die es mit USB 3.0 kaum auf USB-2.0-Tempozüge schaffen. Denn die Zugriffszeit ist eigentlich wichtiger als die Schreibgeschwindigkeit. Das bedeutet: Je schneller auf das Medium zugegriffen werden kann, desto schneller werden Daten ausgelesen. Leider lassen sich diese Werte oft nur mit Benchmarks überprüfen oder sie werden manchmal nur bei den teureren Sticks vom Hersteller in den Datenblättern ausgewiesen. Grundsätzlich gilt daher: Wenn Sie zum Beispiel ein ganzes Betriebssystem als startbares USB-Medium einrichten, sollten Sie nicht gleich zum billigsten Geschenk-Speicherstick vom Versandkatalog greifen. In der Regel werden Sie bei hochkapazitiven und erschwinglichen Marken-Sticks ab 16 GB besser bedient.
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Kapazität und die Sache mit USB-C
Kapazität
Wenn Ihnen viel Speicher wichtig ist, müssen Sie abwägen, ab wann es Sinn ergibt, eher in in eine externe Festplatte zu investieren. Es gibt heutzutage Speichersticks in Dimensionen ab 4 GB, über 8 GB, 16, 32, 64, 128, 256 und 512 GB oder 1 TB. Für einen 512-GB-Kingston-SSD-Stick der Marke HyperX Savage (ab 232 Franken) kriegen Sie heute schon zwei externe 2,5-Zoll-HDDs mit je 4 TB Speicher. Ein USB-3.1.Stick von SanDisk mit 256 GB kommt immer noch auf ca. 150 Franken. Flinke 128-GB-USB-3.0-Sticks werden Sie aber schon zu Hauf ab 40 Franken finden.
Chaos um USB 3.1 und USB-C
USB-C war von Anfang an ein Chaos. USB-C-Geräte können die USB-3.1-Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s unterstützen, müssen es aber nicht. Aber auch hier ist Papier wiederum geduldig, denn exakt spricht man bei den neuen Sticks, die meistens mit dem USB-C-Anschluss kommen, von «USB 3.1 Gen 1 mit 5 Gbit/s» und nicht von «Generation 2 mit 10 Gbit pro Sekunde». So hat man dann auch Daten auf dem üblichen Niveau von USB 3.0 – also 5 Gbit/s. Will man die volle Geschwindigkeit nutzen, muss man also sowohl beim Anschluss des Notebooks als auch bei dem Stick auf die entsprechende Kennzeichnung achten (siehe Bild).
USB-Sticks für Android (mit Micro-USB)
Bei Smartphones mit Micro-USB-C-Anschluss müssen Sie beachten, dass sich nicht jedes Gerät mit einem USB-Stick verbinden lässt. Bei USB-C hat man hingegen diesen Flaschenhals nicht mehr, weil dort ein einziges Protokoll den Stromfluss regeln kann. Sie benötigen dazu einen Stick, der über einen USB-A- und einen Micro-USB-Anschluss verfügt. Um Daten zwischen Geräten auszutauschen, brauchen Sie überdies ein sogenanntes OTG-Kabel. Solche gibt es schon für wenige Franken im Fachhandel, beispielsweise von Delock. Ausserdem ist in der Regel eine App wie der USB Media Explorer erforderlich, um auf die Daten zuzugreifen. Hierbei müssen Sie zwei Dinge beachten: Beide Geräte müssen den USB-OTG-Standard unterstützen, was nicht immer der Fall ist. Zudem brauchen Sie ein USB-OTG-Adapterkabel, das die beiden Geräte verbindet.
USB-Sticks für iPhone und iPad
Bei USB-Sticks für iOS dreht sich alles um den Lightning-Anschluss. Auch Tablets und Smartphones von Apple stehen aber für USB-Sticks bereit. Diese verfügen über einen Lightning-Anschluss und auch über einen normalen USB-Port. Meistens liefert der Hersteller dazu eine App mit, mit deren Hilfe Sie die Inhalte verwalten können.
Fazit
Müssen Sie nur Fotos oder Dokumente hin- und herschaufeln, reicht auch ein günstiger USB-3.0-Stick wie etwa der Kingston DataTraveler G4 mit 8 GB für rund 9 Franken. Eine Schreibgeschwindigkeit von 200 MB/s, sofern überhaupt angegeben, ist die untere Leistungsklasse. Anders sieht es aus, wenn Sie sehr viele Multmedia-Dateien (z.B. für Videoschnitt) hin- und herschaufeln. Dort kommt es auf die Geschwindigkeit (von bis zu 400 MB/s) an und Ihre preisliche Schmerzgrenze. Ein USB-3.1.Stick von SanDisk mit 256 GB kostet immer noch gegen 150 Franken. Ein externes SSD-Laufwerk, etwa von Samsung (T3 Portable), mit 500 GB kostet gegenwärtig 200 Franken. Was die Ausfallsicherheit anbelangt, so sind USB-Sticks heutzutage nahezu unermüdlich. Einige Hersteller werben hier sogar mit lebenslangen Garantien.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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