Kommentar
30.11.2005, 09:30 Uhr
Kommentar: Aldinativ einkaufen?
Aldi greift ein ins Konzert der Schweizer PC-Anbieter und bläst mit echten Billigangeboten zum Angriff – mit beschränkten Erfolgsaussichten.
Schon die erste Woche begann mit einem Paukenschlag: Der deutsche Superdiscounter Aldi [1] eröffnete seine ersten Filialen in der Schweiz - und lancierte gleich einen Angriff auf die hiesigen PC-Händler. Aldi offerierte ein Medion-Notebook zum Kampfpreis von 1999 Franken [2]. Die Eckdaten: Intel Pentium Centrino M740 mit 1,73 GHz, 100-GB-Festplatte, 1 GB RAM, ATI-X700-XL-Grafik mit 128 MB RAM, 15,4-Zoll-Breitbild-TFT, DVD-Brenner mit Dual-Layer-Funktion, Multifunk-tions-Touchpad, Fingerabdrucksensor, WLAN, Kartenleser, Radio-/TV-Tuner (analog und digital) mit Fernbedienung, Tragetasche und noch einiges mehr. Auf diese an sich schon üppige Ausstattung packt Aldi noch eine dreijährige Garantie drauf - ein echtes Schnäppchen also. Zum Vergleich: Bei Dell, ebenfalls bekannt für günstige Preise, gibts für dasselbe Geld ein Notebook mit den identischen Leistungsdaten von Prozessor, RAM, Festplatte, Display-Grösse und Garantiedauer. Allerdings muss man mit einer deutlich langsameren Grafikkarte vorlieb nehmen und auf Extras wie TV-Tuner, Kartenleser oder Fingerabdrucksensor verzichten.
Ist der Einstieg von Aldi eine Bedrohung des hiesigen Computerhandels? Wohl kaum. Was im allgemeinen Trubel untergeht: Das Aldi-Angebot ist ein Paukenschlag und nur wenige Tage erhältlich. Wer den richtigen Moment verpasst, guckt in die Röhre. Die Konsumenten sollen mit diesen Sonderangeboten gezwungen werden, den Discounter immer im Auge zu behalten. Dell und die anderen Anbieter in der Schweiz sorgen dagegen für einen ständigen Trommelwirbel an längerfristigen attraktiven Angeboten. Von Ablösung kann keine Rede sein. Für die Konsumenten sind die Pauken aber eine durchaus ideale Ergänzung zu den Trommeln.
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