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21.01.2014, 12:34 Uhr
Kometenjägerin Rosetta erwacht
Für über zweieinhalb Jahre schlummerte die Raumsonde Rosetta, während sie durch das Weltall reiste. Am 20. Januar erwachte Rosetta aus ihrem Tiefschlaf. Mit an Bord: wichtige Messinstrumente der Universität Bern.
Nach 957 Tagen Ungewissheit gibt die Weltraumsonde Rosetta erste Lebenszeichen von sich – aus 800 Millionen Kilometern Entfernung. Die Sonde wurde vor über zweieinhalb Jahren in einen Tiefschlaf versetzt. Damit sollte sie auf ihrer über zehnjährigen Reise zum Kometen 67P/Churyumov Gerasimenko Energie sparen. Die am Projekt beteiligten Wissenschaftler waren sich bis zum Eintreffen des ersten Signals nicht sicher, ob die Sonde die Reise überstanden hatte. «Bei einer so weitern Reise durch das Weltall fliegt das Risiko immer mit», so Kathrin Altwegg vom Physikalischen Institut und Center for Space and Habitability der Universität Bern in einer Medienmitteilung.
An Bord von Rosetta ist auch Berner Technologie. Das Massenspektrometer Rosina wurde von einem internationalen Team um Kathrin Altwegg an der Universität Bern entwickelt. Es soll die chemische Zusammensetzung der Gase im Schweif des Kometen untersuchen. Rosina wird nach Plan erstmals im März in Betrieb genommen werden und wird bis in den April hinein arbeiten. «Unsere lange Vorbereitung soll sich nun auszahlen», so Altwegg.
Doch wofür lässt die ESA eine Sonde zehn Jahre lang durch das Weltall rasen? Die Kometen sind für Forscher wie Kathrin Altwegg äusserst interessant. Da die Klumpen aus Eis und Staub noch aus der Urzeit unseres Sonnensystems stammen, erhoffen sie sich Erkenntnisse über dessen Entstehung zu finden. Möglicherweise könnten sie sogar herausfinden, wie Wasser auf die Erde gelangte. «Womöglich brachte ein Bombardement von Kometen das Wasser auf die Erde», meint Altwegg. Mit Hilfe der Berner Messinstrumente an Bord von Rosetta können solche Mysterien möglicherweise bald gelöst werden.
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