Kommentar
29.10.2010, 06:00 Uhr
Die Windows-Helden
Wer Nahkampferfahrung mit Windows hat, darf sich getrost ein Held nennen. Allen anderen wünsche ich viel Vergnügen beim gediegenen Warmduschen.
Der Mann, Ausgabe 2010 (Gold Edition), gibt einerseits gerne damit an, immer das gediegenste, genussvollste, glänzendste, seidigste, geschmackvollste, modernste, klimatisierteste und benutzerfreundlichste Produkt zu besitzen. Andererseits will derselbe Mann ein harter, unkomplizierter Kerl sein, der selbst mit widrigsten Umständen zurechtkommt, ohne zu jammern. Und da steckt er in einem Dilemma, denn diese beiden Dinge passen einfach nicht zusammen. Entweder man duscht gerne warm oder man ist ein Bruce Willis.
Mac-User duschen gerne warm. Es sei ihnen gegönnt.
Wir Windows-User dagegen sind Helden. Wir haben unser Schicksal meist nicht selbst gewählt, sondern wurden von bösen Vätern, Lehrern oder Firmen dazu gezwungen. Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und gelernt zu kämpfen. Gestählt aus zahllosen Gefechten auf den Feldern der Registry und in den Mooren der Systemsteuerung, siegreich aus ruhmreichen Schlachten gegen Viren und Würmer hervorgegangen, kann uns so schnell nichts mehr erschüttern. Erhabenen Hauptes schreiten wir über die verbrannte Asche von ungültigen Treibersignaturen und tragen unser Fensterkreuz mit stoischer Gleichmut, mit im Lüfterwind wehenden Haaren, dem sicheren Herunterfahren entgegen ...
Doch manche von uns führen auch ein Doppelleben. Im Geschäft lehnen wir uns heldenhaft zu den Fenstern hinaus, zu Hause beissen wir in den süssen Apfel. Und manche von uns sind auch Frauen und kennen all diese Probleme sowieso nicht.
Übrigens: Der Foto-Wettbewerb zum Thema Wir sind Helden läuft noch. Senden Sie aber bitte keine Windows-Screenshots ein.
Autor(in)
David
Lee
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