Backup-Tools für KMUs im Test
Windows-8- und -8.1-Bordmittel
Windows 8 und 8.1-Bordmittel
In der ersten Version von Windows 8 wurde das Betriebssystem von Microsoft mitsamt einem Feature ausgeliefert, das in der Systemsteuerung unter dem Zweig «Alle Systemsteuerungselemente» und der Bezeichnung «Windows 7 Dateiwiederherstellung» zu finden war. Hier konnten Nutzer nach etwas Suchen also die Windows-Backup-Software finden, die schon in Windows-7-Systemen zum Lieferumfang gehörte. Doch wer diesen Eintrag unter dem aktuellen Windows 8.1 sucht, hat kein Glück: Einige Features wie beispielsweise auch die Anzeige des Windows-Leistungsindex (der allerdings noch via Kommandozeile und PowerShell erreichbar ist) wurden bei Windows 8.1 einfach still und heimlich weggelassen. Aber Windows 8 hatte bereits standardmässig eine Reihe von Sicherungsmechanismen zu bieten, die auch unter der Version 8.1 weiterhin bereitstehen:
Versionsverlauf
Mit Hilfe des Dateiversionsverlaufs kann ein Windows 8/8.1-System so konfiguriert werden, dass bestimmte Dateien automatisch in unterschiedlichen Versionsständen vorgehalten werden. Sollen eigene Dateien von diesem Mechanismus profitieren, so müssen diese aber in einer Windows-Bibliothek abgelegt sein. Zudem muss ein externes oder ein Netzwerklaufwerk für die Kopien zur Verfügung stehen.
Nach wie vor steht unter Windows 8.1 die Möglichkeit zur Verfügung, ein Image der Systempartition zu erstellen beziehungsweise ein Windows-System aus einem solchen Image wiederherzustellen.
Zwei-Wege-Spiegelung, auch auf externe Medien
Schliesslich bietet das Betriebssystem mit Hilfe sogenannter Speicherpools noch die Möglichkeit, beliebige externe Festplatten in einem Verbund beispielsweise als Speicherplätze mit Zwei-Wege-Spiegelung anzulegen, wobei dann von allen dort abgelegten Dateien zwei Kopien gespeichert werden.
Fazit:
Diese drei in Windows 8 und 8.1 integrierten Möglichkeiten zeigen, wie es Microsoft gelungen ist, das Betriebssystem mit neuen Speichertechniken aufzurüsten. Aber bis auf die Erstellung eines Systemimages, die zwar relativ langsam, aber zuverlässig mit der integrierten Funktion erledigt werden kann, muss der Nutzer immer noch selbst dafür sorgen, dass seine Dateien richtig und in seinem Sinne gesichert werden. Die Idee hinter dem Dateiversionsverlauf ist mit ihrer automatischen Erstellung von Dateienversionen sicher ein richtiger Weg, leidet aber in der Praxis etwas an der Beschränkung auf die Windows-Bibliotheken - nicht jeder Nutzer oder gar jede Firma wird ihre Dateien auf diese Art und Weise ablegen wollen.
Um eine gut bedienbare und sicher agierende Software, die eine schnelle Wiederherstellung verlorengegangener Dateien erlaubt, kommt auch heute noch kein Windows-Anwender herum. Das kann dann im Zweifelsfall aber auch eine Scripting-Lösung sein, die beispielsweise auf dem Microsoft-Tool Robocopy basiert.
03.12.2013