News 06.10.2016, 11:08 Uhr

Junge Schweizer whatsappen

Will man etwas über die Jugend erfahren, muss man auch Snapchat, Instagram und WhatsApp kennen. Doch weltweit gibt es überraschende Unterschiede.
Die Credit Suisse hat ihr alljährliches Jugendbarometer veröffentlicht. Befragt wurden jeweils 1000 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren in der Schweiz, Brasilien, Singapur und den USA. Auffällig: Junge Schweizer setzen laut der Umfrage nicht etwa auf Snapchat, sondern auf WhatsApp (88 Prozent). Was auch erstaunt: Bei den Amerikanern hat sich WhatsApp nie wirklich durchgesetzt, was aber daran liegt, dass dort der SMS-Versand mehrheitlich gratis ist. Daher erfreue sich die klassische Kurznachricht in den Staaten noch immer grosser Beliebtheit. In Brasilien (75 Prozent) und Singapur (78 Prozent) gilt WhatsApp als beliebtestes Kommunikationsmittel. Weiter zeigt die Studie: Während in der Schweiz nur 13 Prozent Facebook zur Kommunikation verwenden, zücken 53 Prozent der Brasilianer noch immer das Handy für das Zuckerberg-Netzwerk. In den USA sind es immerhin noch 37 Prozent.

Snapchat im Aufwärtstrend

Doch die Jugendlichen zeigen wenig Markenloyalität. Gemäss ihren Aussagen könnten Facebook und WhatsApp bald unter Druck geraten. Der neue Favorit heisse Snapchat. Der Kurznachrichtendienst aus Los Angeles stellt Fotos und Videos stärker in den Fokus als WhatsApp. (Wenig überraschend: WhatsApp hat erst kürzlich mit neuen Kamerafunktionen für Android nachgedoppelt.) Immerhin: 52 Prozent der Schweizer Jugendlichen geben dieses Jahr in der Befragung an, dass Snapchat im Trend sei. Zum Vergleich: In der Studie von 2015 waren es noch 1 Prozent, die Snapchat eine Zukunft als Messenger vorhergesagt haben. 
So kommuniziert die Jugend 2016
Beunruhigend: Sehr viele Jugendliche haben aber auch schon Mobbing auf Facebook erlebt. Das geben rund 39 Prozent der jungen Erwachsenen zu Protokoll. Ähnlich verhält sich das auch mit den jungen Amerikanern (40 Prozent). In Singapur und in Brasilien sind es 33 bzw. 25 Prozent, was nicht weniger beunruhigend ist.

Autor(in) Simon Gröflin



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