Kommentar 22.05.2007, 11:00 Uhr

Kommentar: Was ist uns der Spam-Schutz wert?

E-Mails zu verschicken, ist gratis. Das ist vor allem für Spammer praktisch: Denn so können sie uns kostenlos und ohne Aufwand mit Nachrichtenschrott zumüllen.
Tagtäglich füllen sich unsere Mailboxen mit unzähligen Nachrichten. Das bedeutet für uns einen enormen Zeitaufwand: Die wichtigen E-Mails müssen mühsam vom Nachrichtenmüll getrennt werden. Innerhalb des letzten Jahres ist die Anzahl an Spam- und Phishingmails noch weiter angestiegen.
Der Ton hat sich gegenüber früher stark verschärft. Es wird sogar mit dem Tod naher Verwandter gedroht. Viele Anwender sind dadurch verständlicherweise eingeschüchtert. Sie erfüllen die Forderungen der Spammer und übermitteln beispielsweise ihre Kreditkartendaten.
Jetzt muss eine Lösung her: Lasst uns endlich für E-Mails bezahlen und ein Kostensystem aufbauen. Ich wäre bereit, drei Rappen für jede E-Mail zu bezahlen, die ich versende. Ein Massenversand von Spam-, Droh- oder Betrugsmails wäre so viel zu teuer. Er würde sich für die Mailsünder aus aller Welt schlicht nicht mehr lohnen.
Für uns als Anwender ändert sich hingegen nicht viel: Bei einem Versand von 200 E-Mails belaufen sich die Kosten auf sechs Franken pro Monat, die durch den Zeitgewinn locker wieder wettgemacht werden.
Ausser eines komplett spamfreien E-Mail-Verkehrs hat ein kostenpflichtiger Versand weitere Vorteile: Das persönliche E-Mail-Verhalten würde sich radikal ändern. Vor jedem Versand einer E-Mail müsste ich mir doppelt überlegen, ob die Nachricht jetzt wirklich notwendig ist oder nicht. Und vielleicht würden wir sogar ab und zu wieder einen Füllfederhalter in die Hand nehmen und ganz altertümlich einen Brief schreiben.

Autor(in) Reto Vogt



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