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20.02.2017, 09:10 Uhr
Inselspital: Gibts bald Operationen mit der HoloLens?
Neurochirurgen des Inselspitals Bern erproben den Einsatz von Microsofts Datenbrille HoloLens bei der Operationsplanung.
Die Neurochirurgie könnte ein Anwendungsgebiet für Microsofts Datenbrille HoloLens werden. Wie das Zürcher Software-Haus Netcetera mitteilt, wurde für das Inselspital Bern eine Anwendung programmiert, die den Chirurgen bei der Operationsplanung helfen kann. Der Prototyp sei zwar nützlich gewesen, aber bis anhin noch nicht im medizinischen Einsatz. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Technologie in der Praxis verwendet wird, erklärt Netcetera.
Die Berner Universitätsklinik hat für das Projekt Befunde der Computertomografie und Magnetresonanztomografie (MRI) mit Daten aus der Neuronavigation kombiniert. Das Resultat wurde in die verschiedenen Segmente zerlegt, eingefärbt und als dreidimensionales Modell in Lebensgrösse visualisiert. Die räumliche Darstellung erhöht das Verständnis der Situation und hilft den Chirurgen bei der Planung der Operation.
Für die Operationsvorbereitung erlaubt es die Netcetera-Software, das dreidimensionale Modell direkt auf die Microsoft-Brille zu laden. Über ein Menü in der HoloLens werden die Scans im Raum visualisiert. Verschiedene Segmente, wie einzelne Gehirnareale oder Hirnventrikel (Gefässe), sind farblich hervorgehoben und wahlweise ein- und ausblendbar. Mit Gesten und Sprachsteuerung ändert der Arzt die Grösse und Position der Segmente.
Netcetera erklärt, dass zu Beginn des Projekts unklar war, ob HoloLens leistungsfähig genug ist für derart komplexe Modelle. Auch musste geprüft werden, ob die 3D-Daten vom Spital überhaupt für die Visualisierung des Grosshirns genutzt werden können. Es stellte sich heraus, dass die Leistung der HoloLens zusammen mit den Entwicklungswerkzeugen und den vorhandenen Daten einen echten Mehrwert bringt, so Professor Andreas Raabe von der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital.
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