TÜV Süd
07.12.2021, 08:00 Uhr
Lithium-Batterien: Akkus mögen es weder leer noch voll
Die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus hängt von vielen Faktoren ab: Neben den Umgebungstemperaturen spielen vor allem auch das disziplinierte Laden und Entladen eine wichtige Rolle.
Lithium-Ionen-Akkus sind an vielen Stellen im Haushalt zu finden: Sie sind vom Smartphone übers Notebook bis hin zur Bluetooth-Lautsprecherbox weitverbreitet. Was aber immer noch nicht alle Nutzer wissen: Ihre Lebensdauer kann durch diszipliniertes Laden und Entladen massgeblich verlängert werden. Darauf weist der TÜV Süd hin.
Generell sollten die Energiespender nie komplett entladen werden, da diese sogenannte Tiefentladung zu gefährlichen Defekten innerhalb der Akkuzellen führen kann, erklären die Sachverständigen. Ähnliches gelte fürs Aufladen: Nach Möglichkeit sollten Lithium-Akkus nie vollständig aufgeladen werden. Das passiere etwa bei Smartphones aber meist, wenn diese über Nacht an die Steckdose gehängt werden.
Ideal für den Akku sei ein Ladestand zwischen 30 und 70 Prozent. Man sollte ihn also nicht auf mehr als 70 Prozent laden. Und sollte der Akkustand unter 30 Prozent gefallen sein, dann ist es gut, ihn gleich wieder möglichst bis auf 70 Prozent hochzuladen, rät der TÜV.
In der Praxis ist das aber nicht immer so leicht umsetzbar. Daher haben zumindest manche hochwertige Akkus und Geräte bereits ein sogenanntes Batteriemanagementsystem (BMS), welches das Lade- und Entladeverhalten der Akkuzellen steuern kann.
Zudem sollten Akkus wenn möglich vor extremer Kälte und Hitze sowie vor Nässe, Feuchtigkeit, Stössen und Stürzen geschützt werden. Denn nicht nur unsachgemässes Laden und Entladen ist schädlich. Auch durch physische Einwirkung verursachte Schäden in den Akkuzellen oder extreme Temperaturen können zu Kurzschlüssen und einer thermischen Reaktion führen. Bläht sich der Akku dann auf, bestehe je nach Konstruktion und verwendeten Materialien sogar Explosionsgefahr, warnen die Experten.
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