Game-Ausstellung im Landesmuseum Zürich
Die 1990er- und 2000er-Jahre
Der optisch mit Abstand bunteste Teil der Ausstellung widmet sich den turbulenten 1990er-Jahren. An gemütlichen Schreibtischen tummeln sich hier nicht nur allerlei antike PCs, leere Energy-Drink-Dosen und peppige Werbeposter, sondern auch zahllose namhafte Spielverpackungen des CD-ROM-Zeitalters. «Rebell Assault II», «Command & Conquer: Renegade», «Dark Forces», «Jedi Knight» etc.: Wer hier für einige Minuten innehält, spürt förmlich die allgegenwärtige Nostalgie. Nicht zuletzt, weil an vier Retro-PCs sogar eine zünftige Runde mit der ersten Version des taktischen Team-Shooters Counter-Strike im Netzwerk möglich ist (Stichwort: LAN-Party).
Und weil die Neunzigerjahre das Jahrzehnt der immer besser werdenden 3D-Grafik waren, darf ein kleiner Exkurs zur Evolution auf diesem Sektor natürlich ebenfalls nicht fehlen. Mittel zum Zweck? id Softwares Kult-Shooter «DOOM», Core Designs Action-Abenteuer-Abräumer «Tomb Raider» und das legendäre, von Parallax Software entwickelte «Descent» – ein rasanter Sci-Fi-Shooter mit komplexen 360-Grad-Umgebungen.
Das Aufkommen des World Wide Web (WWW) wird derweil mit einer ganz besonderen Rarität demonstriert: dem NeXTcube. Mit dieser quaderförmigen High-End-Workstation der Firma NeXT entwickelte der Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee vor knapp 30 Jahren am CERN den allerersten Webbrowser und zeigte der Weltöffentlichkeit am 6. August 1991, was alles damit möglich ist.
Nächste Station auf unserem Rundgang sind die Nullerjahre, ein Zeitalter, das unter anderem vom Aufkommen der Bewegungssteuerung und ersten Spielen mit nutzergenerierten Inhalten geprägt war. Folglich wundert es nicht, dass Nintendos Wii hier viel Ausstellungsfläche spendiert bekommt und auch das am 17. Mai 2009 erstmals veröffentlichte Minecraft prominent behandelt wird. Besucher dieser Sektion dürfen ferner in die Welt des ersten «Die Sims» eintauchen und interessante Fakten zum Thema Videospielsucht nachlesen.
Mittendrin statt nur dabei
Seinen krönenden Abschluss findet die mit viel Herzblut inszenierte Zeitreise schliesslich mit einem Blick auf eine Gaming-Technologie, die viele heutzutage mit dem Begriff volle Immersion verbinden. Die Rede ist selbstverständlich von Virtual Reality. Gleich drei Exemplare der VR-Brille Oculus Rift S hängen betriebsbereit von langen Teleskoparmen. Wenn Sie diese aufsetzen, stehen entweder das Rhythmusspiel «Beat Saber» oder die Minispielsause «Job Simulator» auf der Agenda. Der Grund für diese Wahl? Klar, die Titel zählen zu den erfolgreichsten VR-Spielen überhaupt und skizzieren zudem prima, wie stark sich auch die Bewegungssteuerung in den letzten Jahren weiterentwickelt hat.
Eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit allen Exponaten der Ausstellung dauert etwa ein bis zwei Stunden. Wer sich brennend für alle Themen interessiert, sollte sich zudem eine der immer donnerstags und samstags stattfindenden, in deutscher Sprache abgehaltenen Führungen vormerken. Die genauen Startzeiten finden Sie auf der offiziellen Website des Museums. Wichtig: Um teilnehmen zu können, ist eine Reservierung über das Online-Interface nötig.
Abschliessend noch ein paar Worte zum Eintrittspreis. Dieser beläuft sich auf 10 Franken, deckt dann allerdings auch einen Besuch in anderen aktuellen Ausstellungen des Landesmuseums ab. Das Museum selbst ist bis auf Montag jeweils täglich geöffnet. Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr, am Donnerstag sogar von 10 bis 19 Uhr. Sie möchten anderen PCtipp-Lesern mitteilen, wie Ihnen die Ausstellung gefallen hat? Dann schreiben Sie Ihre Eindrücke in die Kommentare dieses Artikels oder unter den dazugehörigen News-Beitrag auf unserer Facebook-Seite.
Dieser Beitrag stammt von unseren Kollegen von games.ch.
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