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08.12.2015, 13:15 Uhr
Worauf es beim NAS-Kauf ankommt
Ein NAS hat gegenüber einer externen Festplatte viele Vorteile. Bloss, welcher NAS passt zu meinen Bedürfnissen? Wir geben Antworten.
Ein NAS (Network Attached Storage) ist fähig, grosse Informationsmengen an Daten im Netzwerk als zentraler Speicher bereitzuhalten. Die meisten NAS-Server beherrschen das ganze Spektrum an Zugriffsprotokollen für sämtliche Endgeräte im Heimnetzwerk. Mit externem Zugriff sind Sie darüber hinaus überall per Internet mit Ihrer privaten Cloud verbunden. Die Auswahl auf dem Markt ist jedoch riesig – nur schon die Hersteller Synology und Qnap führen derzeit einige Hundert Modelle im Angebot. Ein Dschungel, in dem man sich nur schwer zurechtfindet. Auf der anderen Seite gibt es sicher für jeden Anwendungsfall das passende Gerät. Damit Ihnen der Weg zu Ihrer privaten Cloud leichter fällt, haben wir drei Anwendungstypen definiert. Den Gelegenheits-Streamer, den Sicherheitsfanatiker und den Alleswoller. Zu jedem Anwendungstyp präsentieren wir NAS, die wir getestet und für gut befunden haben. Überlegen Sie, welcher Anwendungstyp Sie sind und dann können Sie getrost zugreifen.
Information
Die Wahl der Festplatte NAS-Systeme sind mit oder ohne vorinstallierte Festplatten erhältlich. NAS-Modelle sind für Dauerbetrieb ausgelegt, weswegen man unbedingt auf Stromverbrauch und Geräuschentwicklung achten sollte. Selbstredend verändern sich diese Werte je nach Festplatte. Bei 2,5-Zoll-Festplatten sind diese Werte meist geringer als bei 3,5-Zoll-Festplatten. Der kostengünstige und lärmschonende Mittelweg sind 3,5-Zoll-Festplatten mit 5400 Umdrehungen pro Minute.Beachten Sie: Nicht alle Festplatten-Controller der NAS-Systeme unterstützen Festplattenkapazitäten jenseits von 2 TB. Meist geben die Herstellerseiten Auskunft zur Festplattenkompatibilität.
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Der Gelegenheits-Streamer
Der Gelegenheits-Streamer
Unter einem «Gelegenheits-Streamer» verstehen wir einen Einstiegsnutzer, der gelegentlich kleinere Mengen an Medieninhalten (wie Fotos und Video) zu Streaming-Zwecken speichert. Ein Gelegenheits-Streamer ist nicht zwingend auf ein riesiges Datenlager angewiesen, weil er reine Streaming-Daten zwischendurch wieder bereinigt. Wichtig ist ihm seine private Cloud auch, um Arbeitsdateien von überallher hoch- und herunterladen zu können. Zählen Sie sich zu dieser Nutzergruppe, suchen Sie eigentlich nichts anderes als eine «bessere externe Festplatte» mit Netzwerktauglichkeit.
NSA 325 v2 von ZyXEL
Der NSA 325 V2 von ZyXEL ist bereits für 325 Franken Franken inklusive zweier 2-TB-Festplatte zu haben. Dabei handelt es sich um einen typischen Medienserver. Aufgrund nur eines Laufwerks bietet er sich allerdings weniger für Backups an. Die meisten Fernseher und Abspielgeräte unterstützen DLNA, um auf Videos, Fotos und Musik zuzugreifen.
Die Ausstattung des
NSA 325 v2 von ZyXEL
überzeugt
Unser Test ergab: Die Ausstattung des NSA 325 v2 von ZyXEL überzeugt. Der leise Betrieb qualifiziert den NAS ausserdem für den Einsatz im Wohnzimmer oder im Büro. Punkto Tempo liegt das Gerät bei der HD-Wiedergabe und -Aufnahme im Mittelfeld, dafür kann das Kopiertempo umso mehr überzeugen.
Strassenpreis: Fr. 327.60 (2 x 2 TB)
DNS-327L von D-Link
Schon etwas angestaubt - aber das DNS-327L von D-Link ist ein solides 2-Bay-NAS-Gerät. Mit seinem 1,2-GHz-ARM-Prozessor und 512 MB an Bord ist er (ähnlich wie der ZyXEL-NAS) mehr als genug performant für schnellen Up- und Download von Dateien bzw. für Streaming-Aktivitäten. Dank zweier Laufwerkschubladen kann man zum Speichern der Daten RAID 1 wählen. Mit RAID 1 werden die Daten auf eine zweite Festplatte identischer Kapazität gespiegelt. Fällt eine Festplatte aus, lassen sich die Daten wieder zurückspielen.
Installieren, Setup und Fertigstellen: der DNS-327L
Unser Test ergab: Beim Video-Playback (Intel NAS Performance Toolkit) haben wir rund 71 MB/s gemessen, im Messpunkt «Datei kopieren» erreichte das DNS-327L noch 84 MB/s (zum NAS hin) respektive 66 MB/s (vom NAS weg).
Strassenpreis: Fr. 107.- (Leergehäuse)
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Der Sicherheitsfanatiker
Der Sicherheitsfanatiker
Vorsicht ist die Mutter aller Multimediakisten. Mit der Zeit sammeln sich viele Daten an. Seien es nun private Daten oder Multimediadaten, die man nicht löschen will. Wer oft in wichtigen Arbeitsverzeichnissen Daten ablegt, braucht eine gute Lösung, um zeitgesteuert Backup-Archive auf dem NAS abzulegen. Solche Backups sollten idealerweise automatisch erfolgen. Sicherheitsfanatiker investieren in einfachere oder grössere RAID-Systeme, um beim Ausfall einer Platte alle Daten retten zu können – ganz nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Sicherheitsbewusste wollen darüber hinaus von etwas leistungsfähigerer Hardware profitieren, schliessen Netzwerkkameras an und speichern entsprechend mehr Daten.
Testsieger: Synology DS214
Unseren Testsieger Synology DS214 gibts ohne Festplatten für 329 Franken. Über den USB-2.0-Port und zwei USB-3.0-Buchsen können zahlreiche Geräte angeschlossen werden – vom Drucker bis zur Webcam. Die Konfigurationsoberfläche im Browser gleicht mehr einem Desktop als einer Webseite und ist somit komfortabel zu bedienen. Was Synology besonders auszeichnet, ist das vielseitige Betriebssystem. Zeitgesteuerte Backups lassen sich mittels eines Desktop-Clients durchführen. Der Festplattencontroller unterstützt auch riesige 4-TB-Platten.
Unser Test ergab: Punkto Geschwindigkeit setzt der DS214 die Messlatte hoch. In fast allen Testdisziplinen erreicht das Gerät Spitzenwerte – zum Teil doppelt so gute wie die Konkurrenz. So lief das Kopieren grosser Dateien auf das NAS mit 117,6 MB/s. Beim Kopieren von Ordnern mit kleineren Dateien erreichte der NAS 18,4 MB/s. Nur bei der HD-Video-Wiedergabe und dem Kopieren grosser Dateien vom NAS auf den PC waren andere etwas schneller. Das Gerät braucht mit 17,6 Watt eher viel Strom. Die Differenz zum genügsamsten NAS beträgt aber nur 1 Watt. Dafür sind es im Ruhezustand nur 8,6 Watt.
Tipp: Für einen Aufpreis von ca. 80 Franken gibts vom DS214 das etwas leistungsstärkere Plus-Modell (DS214+). Die Plus-Modelle unterscheiden sich nur durch den etwas stärkeren Prozessor und den grösseren RAM-Speicher, was sich positiv auf die Schreib- und Lesegeschwindigkeit auswirkt. Wer oft grössere Datenmengen hin- und herschaufelt, sollte sich das Upgrade vor dem Kauf überlegen.
Strassenpreis: Fr. 269.- (ohne Festplatten)
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Der Alleswoller
Der Alleswoller
Ein «Alleswoller» ist nicht zwingend ein Daten-Messie. Der Alleswoller ist ein High-End-Anwender mit hohen Ansprüchen an Netzwerkleistung, Kapazität und Erweiterbarkeit. Eigentlich will er das Beste aus beiden Welten: Medieninhalte speichern und hochsichere Backups. Damit einher gehen mehr Einschübe für Festplatten. Anstelle eines Strom sparenden Prozessors darf es ruhig ein stärkerer (Dual-Core-)Prozessor sein. Um von fortschrittlicheren RAID-Optionen wie RAID 5 profitieren zu können, sollten mindestens drei Laufwerksschubladen vorhanden sein. Sogar Ihre eigene Firmen-Homepage oder Ihren WordPress-Blog können Sie auf solchen Netzwerkspeichern betreiben. Voraussetzung dafür sind Webtechniken wie MySQL und PHP.
Beachten Sie: Grössere NAS-Modelle ab fünf Laufwerkschubladen und mehr sind in der Regel etwas lauter und eignen sich unter Umständen nicht mehr fürs Wohnzimmer. Bei heimischer Gigabit-Verkabelung kann man sie aber dennoch gut in einem etwas abgeschotteten Zimmer platzieren, damit bei voller Last die Stubenruhe nicht gestört wird.
Testsieger: Synology DS414
Ein grosser Vorteil des DS414 von Synology ist die RAID-5-Option: Dabei wird ein Viertel der Kapazität für Prüfsummen angewendet. Von 4 x 4 TB bleiben somit knapp 11 TB übrig. RAID 5 bringt bei vielen sequenziellen Transfers eine beachtlich schnellere Geschwindigkeit als eine einzelne Festplatte. Fällt eine Platte aus, muss man sie jedoch schnell ersetzen. Fällt eine weitere aus, sind die Daten verloren. Das Resynchronisieren kann dabei mehrere Stunden dauern, auch das erstmalige Aufsetzen eines RAID 5.
Unser Test ergab: Laut Synology beträgt die Geschwindigkeit unter Windows etwas mehr als 100 MB pro Sekunde – ein Wert, der bei unserem Test in einem privaten Netz problemlos erreicht wurde. Die Rekorde lagen bei 116 MB/s für den Download und 111 MB/s für den Upload. Gemessen wurde der Durchsatz auf einem iMac – und zwar ohne, dass irgendwelche Ethernet-Einstellungen optimiert worden sind. High-End hat aber seinen Preis. Wer 4 x 4-TB-Festplatten einbauen will, kommt (zusammen mit dem NAS) schnell auf einen Strassenpreis von ca. Fr. 1219.-.
Beachten Sie: Ein paar wenige Modelle, die hier exemplarisch aufgeführt wurden, sind schon etwas älter. Bei Neuauflagen reduzieren sich die Verbesserungen meistens auf die Prozessor-/RAM-Ausstattung und auf die verbauten Lüfter. Ein Abgleich kann sich somit lohnen. Modelle, die schon 1-2 Jahre auf dem Buckel haben, gehören jedoch nicht zwingend zum Alteisen, locken doch diese meist mit etwas besseren Preisen
Autor(in)
Simon
Gröflin
25.09.2014
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