NAS-Strategie: Wann brauche ich welches RAID?
Weniger häufige NAS-RAID-Modi
Weniger häufige NAS-RAID-Modi
RAID 5 + Spare: Will man bei einem RAID 5 das Wiederaufsetzen bei einem Ausfall beschleunigen, wählt man eine zusätzliche (blanke) Festplatte als Reserve. Fällt eine Disk aus, stellt sich das System von selber wieder her.
RAID 6 ist vergleichbar mit RAID 5. Im Unterschied zu RAID 5 dürfen zwei Festplatten ausfallen, ohne dass Daten verloren gehen, weil die Paritätsinformationen doppelt verteilt werden. Die Kapazitätausnutzungsrate liegt zwischen 50 und 99 Prozent. Dazu brauchts dann aber schon mindestens vier HDDs.
RAID 10 und RAID 01: Aufbauend auf RAID 0 und RAID 1 gibt es noch die RAID-Levels RAID 10 und RAID 01. RAID 01 verteilt zuerst die Daten (wie im RAID 0), danach wird der daraus resultierende Bereich zusätzlich gespiegelt (wie bei RAID 1). Im Fall von RAID 10 wird ein Array zuerst gespiegelt und dann verteilt. RAID 10 gilt gegenüber RAID 01 als ausfallsicherer. Dafür brauchts mindestens vier Festplatten, RAID 01 geht auch mit drei Festplatten. In beiden Fällen sind aber nur 50 Prozent der Gesamtkapazität nutzbar.
RAID-Level 2, 3 und 4 spielen heutzutage kaum noch eine Rolle. Bei diesen RAIDs werden Dateien Byte- oder Bit-weise verteilt. Daneben gibt es noch andere herstellerspezifische Software-RAIDs wie z.B. Synology Hybrid RAID (SHR). SHR gestattet Redundanz und lässt den User verschiedene Festplatten zusammenwürfeln. Will man also Platten nach und nach ins NAS einfügen und unterschiedliche Grössen einsetzen, kann man davon Gebrauch machen. Wir raten aber von solchen Exprimenten ab, erst recht, wenn Sie von Grund auf ein NAS mit mehreren (grossen) Festplatten einrichten. In diesem Fall greift man besser zu gängigen RAIDs. Denn bei einer Migration oder einem Neuaufsetzen ist dann unter Umständen das Chaos perfekt.
Anzahl HDDs | 2 | 2 | 3+ | 4 | 4 | beliebig |
Speichernutzen | 100 Prozent | 50 Prozent | 67 bis 99,9 Prozent | 50 bis 99,8 Prozent | 50 Prozent | 100 Prozent |
HDDs, die ausfallen dürfen | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 pro Untergruppe | 0 |
Anzahl HDDs | 2 | 2 | 3+ | 4 | 4 | beliebig |
Speichernutzen | 100 Prozent | 50 Prozent | 67 bis 99,9 Prozent | 50 bis 99,8 Prozent | 50 Prozent | 100 Prozent |
HDDs, die ausfallen dürfen | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 pro Untergruppe | 0 |
Fazit
Wer ein kleines NAS (mit 2 Laufwerken) sein Eigen nennt, wählt am besten RAID 1 für hohe Ausfallsicherheit. Wer ein grösseres NAS-System mit drei oder mehr Laufwerkseinschüben im Einsatz hat, wählt im Idealfall RAID 5 für optimale Kapazitätsausnutzung und Sicherheit. Dabei wählt man am besten immer HDDs mit möglichst hoher Speicherkapazität. Denn eine spätere Migration zu einem anderen RAID oder NAS ist oft mit Umwegen verbunden.
Autor(in)
Simon
Gröflin
17.04.2015
23.04.2015
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