NAS-Strategie: Wann brauche ich welches RAID?
Salamitaktik und Kompakt-NAS-Strategie
Salamitaktik: RAID 0 (ab zwei Festplatten)
Der RAID-0-Modus verbindet Festplatten zu einem logischen Laufwerk und stellt die Performance in den Vordergrund. Festplatten gleicher Kapazitätsgrösse sind für den Anwendungsfall die Regel. Die Dateien werden blockweise über mindestens zwei Festplatten verteilt.
Die Laufwerke arbeiten dann parallel, was Zugriffe erhöht. Der Vorteil von RAID 0 liegt daher einerseits in der Performance. Andererseits macht sich RAID 0 die volle Kapazität der beteiligten Laufwerke zunutze. Das grosse ABER: Fällt eine Festplatte aus, hat man keine Redundanz, was beim Ausfall eines Laufwerks den sicheren Verlust aller Daten zur Folge hat.
Ein RAID 0 im NAS-Betrieb macht z.B. für Anwendungen wie Videoschnitt Sinn, respektive überall da, wo schnelle Zugriffszeiten auf Arbeitsdateien gefragt sind. Hinsichtlich Datensicherheit will ein RAID 0 gut überlegt sein, denn die NAS-Prozessoren und Chipsätze wurden in den letzten fünf Jahren immer besser und HDD-Kapazitäten in 6-TB-Dimensionen werden bald bezahlbar: Während man im 2010 noch gut und gerne auf langsamen 2-Bay-Kisten ein RAID 0 aufgegleist hat, merkt man den Performance-Gewinn heutzutage in kleineren NAS-Systemen weniger. Der eigentliche Bremsklotz ist schlussendlich immer noch die Netzwerk-Performance.
Die Kompakt-NAS-Strategie: RAID 1 (ab zwei Festplatten)
Bei einem RAID 1 steht der Schutz der Daten im Vordergrund. Man spricht vom sogenannten «Mirorring», da die Dateien vom einen Laufwerk zum anderen gespiegelt werden. Das kommt den Verbraucher jedoch teuer zu stehen: Hat man zweimal 2 TB eingebaut, sind effektiv nur 2 TB von 4 TB nutzbar. Der Lesezugriff ist zudem abhängig von der langsamsten Festplatte. Aktuelle RAID-Controller gegenwärtiger NAS-Systeme verteilen die Last jedoch auf eine sehr ausgeklügelte Weise. Der Vorteil: Fällt eine Festplatte aus, kann man die Daten durch ein neues Laufwerk wieder zurückspiegeln.
Für kleine NAS-Systeme (mit zwei Einschüben) macht RAID 1 in der Regel Sinn. Bei grösseren NAS-Systemen wählt man andere Konfigurationen.
Nächste Seite: Die Profi-NAS-Strategie
Autor(in)
Simon
Gröflin
17.04.2015
23.04.2015
23.04.2015
23.04.2015
23.04.2015
23.04.2015