Kommentar
11.01.2008, 08:46 Uhr
Das Freitagsbit: Bill fehlt mir
Die WWKolumne – Ach Bill. Du warst ein guter Freund. Ein Menschenfreund. Nun ist das scharfe Schwert des Abschieds über uns alle gekommen.
Hast deine letzte Rede gehalten in Sachen Microsoft, in die Plastikgitarre gegriffen und von hochauflösenden Erfahrungen gesprochen. Hat irgendwie transzendent getönt. Metaphysisch. Im Sommer bist du ganz weg, lieber Bill, um dein künftiges Leben deiner Stiftung zu widmen. Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg. Und grüss alle schön von mir, denen du mit deinem unermesslichen Reichtum helfen wirst. Ich habe ja schliesslich auch was dazu beigetragen.
Hast auch Humor, wie dein Abschiedsvideo zeigt. Was anderes habe ich von einem Mann nicht erwartet, der mir in den letzten Jahrzehnten so viel Freude bereitet und mein Leben bereichert hat.
Ich hoffe sehr, dass ihm nun andere nachfolgen. Die Plattenbosse etwa, denen die britische Kultband Radiohead eine surrende Backpfeife verpasst hat. Sie steht mit ihrem neuen Album In Rainbows als Neueinsteiger an der Spitze der britischen Charts. Obwohl die Songs zuvor seit dem Oktober 2007 via Download im Internet erhältlich waren. Die Fans durften den Preis selbst festlegen.
Immerhin ist jetzt auch DRM passé. Vorbei. Aus und over. Sony verkauft nun Plastikkarten mit Rubbelcode, die zum DRM-freien Download berechtigen. Zum selben Preis wie eine CD. Dumme Idee.
Bill hat uns nie für so dumm verkauft. Kinder und Hausfrauen hat er ebenfalls nie eingeklagt, die eines seiner raubkopierten Programme eingesetzt haben. Er, der Software-Architekt, war eben klug genug zu wissen:
Geldströme benötigen ein breites Flussbett.
11.01.2008
24.01.2008