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27.07.2017, 08:45 Uhr
32 Bit vs. 64 Bit: Wann welche Version wählen?
Bei vielen Programmen begegnet man heutzutage noch 64-Bit- und 32-Bit-Versionen, aber wann sollte man welche Version wählen?
Manchmal lädt man sich Programme herunter, die es sowohl in einer ausführbaren x86- oder x64-Datei gibt, wobei erstere Variante den 32-Bit-Systemen zugedacht ist. Aber warum besteht überhaupt der Unterschied und wann sollte man sich für welches Programm entscheiden?
Warum 4 GB RAM nicht mehr ausreichen
Die Unterscheidung zwischen 64 Bit und 32 Bit ist historisch bedingt und bezieht sich auf die Informationsverarbeitung des verbauten Prozessors. Bei 64 Bit ist diese natürlich doppelt so hoch. Das wirkt sich auch auf den adressierbaren Arbeitsspeicher aus. Bei einer 32-Bit-Version des Betriebssystems kann ein Arbeitsspeicher von maximal 4 GB installiert werden. Ein 64-Bit-Betriebssystem unterstützt dagegen deutlich mehr Arbeitsspeicher; in der Regel meist 8 GB/16 GB oder mehr. Wer es ein wenig mathematisch will: Mit einem 32-Bit-Betriebssystem beträgt der zuweisbare Speicherwert 2 hoch 32 Byte also 4'294'967'296 Byte, was uns auf die 4096 Megabyte bzw. 4 GB bringt.
Warum 64 Bit bei der Hardware-Wahl gewinnt
Allerdings wird nicht der ganze Speicher von der CPU ausgelastet, sondern natürlich auch von der Grafikkarte und weiteren Komponenten. So kommt es auch oft auf älteren Systemen zu Einbussen, wenn für das Betriebssystem weniger als 3 GB RAM übrig bleiben. Wer sein System voll auskosten möchte, sollte daher heutzutage unbedingt auf 8 GB RAM setzen. Daher entscheiden sich auch immer mehr Anwender für einen Rechner oder ein Notebook mit 64-Bit-Unterstützung.
Entsprechende Unterschiede gibt es bei der Software, weswegen man viele Programme (und natürlich auch ältere Applikationen) sowohl als 32-Bit- als auch als 64-Bit-Versionen vorfindet. In aller Regel lässt sich eine Software auf 32-Bit-Basis auch auf 64-Bit-Rechnern installieren – das Umgekehrte geht nicht.
Betriebssystem-Architektur herausfinden
Ob Ihr System auf 32 Bit oder 64 Bit basiert, finden Sie bei Windows über den Menüpunkt System heraus, indem Sie auf den Start-Button klicken, dabei mit der rechten Maustaste auf Computer und anschliessend auf Eigenschaften klicken.
Beim Mac gilt grundsätzlich: Wenn Ihre Version mindestens macOS 10.5 ist und Sie einen 64-Bit-Prozessor besitzen, kann Ihr Apple-Rechner 64-Bit-Programme ausführen.
Bald trennt sich allerdings auch Apple von 32-Bit-Apps, sowohl unter iOS als auch unter macOS. Was es dazu zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Wo gibt es Hürden?
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Oft hat man bei vielen Programmen die freie Wahl. Auch bei Browsern wie Chrome ist es problemlos möglich, auch die 32-Bit-Version auf einem 64-Bit-System zu installieren. Die 64-Bit-Variante verhält sich meistens schneller.
Bei Packprogrammen wie Winrar oder 7-Zip sollte man sich schon rein aus Sicherheitsgründen für die 64-Bit-Version entscheiden, wenn man die Qual der Wahl hat. Man erlebt allerdings auch bei 64-Bit-Programmen teilweise Einschränkungen. Vor allem Backup-Tools oder manchmal auch Packprogramme meckern bereits bei der Installation, weil schlichtweg mehr Ressourcen vom System verlangt werden.
Veraltete Treiber
Einem grösseren Problem begegnet man dabei meistens bei den Treibern. Ist man noch im Besitz älterer Komponenten, kann es sein, dass diese nicht mehr von einem 64-Bit-Betriebssystem unterstützt werden. Daher sollte man vor dem Umstieg auf ein neues Betriebssystem unbedingt die Treiber auf der Herstellerseite auf aktuelle Versionen hin prüfen.
Bei Windows 10, ungeachtet der 32-Bit- bzw. 64-Bit-Versionen, hat uns Microsoft jüngst vor Augen geführt, dass man das «beste Windows-10-Erlebnis» nur noch dann garantieren wolle, wenn die Hersteller ihre Treiber für ihre 2-in-1-Geräte und Convertibles auf dem neusten Stand halten.
Fazit
Nur wer komplett auf 64-Bit-Anwendungen verzichten kann, und sein Convertible mit 4 GB RAM ohnehin hauptsächlich zum Surfen benutzt, kann genauso gut auf 32 Bit bleiben, weil es dann keinen Unterschied ausmacht. Insbesondere bei Bild- und Videobearbeitung sowie bei grossen Dateimengen kann das Betriebssystem dann im Zusammenspiel mit der Hardware seine vollen Stärken ausspielen. Sie sollten in diesem Fall immer die 64-Bit-Version eines Programms (x64) ausführen.
Inkonsistente Übersetzungen: In der Anfangsphase waren viele deutschsprachige Dialoge verwirrend und schlecht übersetzt, als hätten mehrere Praktikanten vor dem Launch direkt in Redmond eine unmenschliche Nachtschicht einlegen müssen. Davon berichtete erstmals Heise im April 2007. Aus dem Wortlaut: «Was sich unter ‹Auswurfverhältnisse› oder ‹Klassenkurzname› verbirgt, wissen wohl nur die Übersetzer der deutschen Vista-Version ...»
Autor(in)
Simon
Gröflin
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