Nach Gerichtsurteil
09.08.2022, 07:39 Uhr
Oppo und OnePlus setzen Verkauf in Deutschland aus
Ein Urteil im Patentstreit mit Nokia bedingt den sofortigen Stopp der Smartphone-Verkäufe von Oppo und der Tochter OnePlus auf dem deutschen Markt. Die Schweiz ist davon nicht betroffen.
Ein Patentstreit zwischen dem Netzwerkausrüster Nokia und verschiedenen Smartphone-Herstellern aus China sorgt nun für Turbulenzen auf dem Smartphone-Markt: Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche hat am Freitag das Landgericht München I einen Verkaufsstopp für Smartphones von Oppo und der Tochter OnePlus erlassen.
Die Hersteller haben als Reaktion bereits alle Geräte aus ihren Online-Shops entfernt. Der Handel und die Distribution können aber offenbar ihre Bestände noch abverkaufen – wenn Nokia nicht juristisch dagegen vorgeht. Auch der Support ist weiter gewährleistet. Einen kompletten Rückzug vom deutschen Markt, über den auch berichtet wurde, hat Oppo inzwischen dementiert. In einem offiziellen Statement heisst es lediglich, dass man versuche, die Situation zu lösen und bis dahin Vertrieb und Marketing einstelle.
Nokia klagt seit Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern gegen die Verletzungen von drei Patenten, die 4G- und 5G-Technologie betreffen – und fordert eine Lizenzgebühr von 2,50 Euro für jedes verkaufte Smartphone. Diese halten die Betroffenen für unverhältnismässig hoch, haben aber möglicherweise keine Wahl. Nicht nur OnePlus und Oppo sind von dem Streit betroffen, eine weitere Klage läuft offenbar auch gegen Vivo.
Oppo und OnePlus kommen zusammen immerhin auf einen Marktanteil von etwa 10 bis 12 Prozent in Deutschland. Das Verkaufsverbot dürfte sich deshalb durchaus auf das kommende Weihnachtsgeschäft, in dem ohnehin Lieferengpässe drohen, auswirken.
Hinweis: In der Schweiz ist Oppo davon nicht betroffen, wie es auf Nachfrage zu PCtipp heisst.
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