News 10.03.2014, 15:03 Uhr

Handy-Empfang aus der Strassenlaterne

Neue Strassenlaternen sollen gleichzeitig weniger Strom verbrauchen und den Handy-Empfang verbessern. Die Laternenantennen werden in den USA bereits verbaut.
Ericsson präsentierte am MWC in Partnerschaft mit Philips eine Strassenlaterne mit LTE-Sendern
Ericsson und Philips wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine neue Strassenlaterne verbindet LED-Licht mit besserem Empfang für Smartphones. Das Prinzip ist einfach: Eine Strassenlaterne wird gegen oben verbreitert. Es entsteht Platz für sogenannte Small Cells, die LTE-Signale abgeben können. Über dem verbreiterten Abschnitt hängen LED-Strassenlaternen. Die Versorgung und Netzanbindung der Zellen und der LEDs geschieht unter der Erde.
Das System soll für Städte, Netzanbieter und Kunden gleichermassen von Vorteil sein. Städte kaufen sich die Laternen und sparen langfristig Geld aufgrund des massiv geringeren Stromverbrauchs der LED-Lampen. Zudem können sie den freien Platz in der Laterne an Telekommunikationsanbieter vermieten und so Einnahmen generieren.
Für die Anbieter bieten die Laternen die Möglichkeit, eine bessere Netzabdeckung zu erreichen. Gerade im 4G-Bereich gibt es auch in Städten immer wieder Funklöcher, in denen das Smartphone auf ein langsameres Netz wechseln muss. Mit einer dichteren Abdeckung mit kleineren Zellen können diese Löcher gestopft werden. Zudem können die Netzanbieter auf eine bereits bestehende Infrastruktur zurückgreifen und müssen nicht für jede Antenne eine eigene Baubewilligung einholen.
Für den Nutzer wirkt sich eine engere Abdeckung besonders durch konstantere Verbindungen aus. Ein Smartphone kann sich leichter von Antenne zu Antenne «hangeln» und verliert seltener die Verbindung.
In Nordamerika werden bereits erste Laternen mit Small Cells verbaut, da dort die Verbreitung von LTE deutlich grösser ist. In Europa sind ebenfalls Projekte geplant.



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