News
09.07.2013, 09:42 Uhr
Die Rega alarmieren ohne Handy-Empfang
Das Schweizer Start-up Uepaa hat eine App entwickelt, mit der Berggänger die Rettung auch dann alarmieren können, wenn ihre Smartphones keinen Mobilfunkempfang haben.
Bergsteiger und andere Outdoor-Enthusiasten kennen das Problem: Wo sie sich bewegen, reichen oft die Strahlen der Mobilfunkantennen nicht hin. Bei einem Unfall ist es dann auch unmöglich, mit der Bergrettung in Kontakt zu kommen. Bergführer tragen deshalb oft ein spezielles - und entsprechend teures - Funkgerät auf sich, das die Einsatzzentrale der Rega im Notfall erreichen kann.
Nun hat Uepaa eine App und ein System entwickelt, bei dem das Smartphone jedes Wanderers, Kletterers und Bikers zum Teil einer Kommunikationskette wird und dadurch einen Notruf vom Sender zur Notrufzentrale weiterleitet. Möglich macht dies eine spezielle Peer-zu-Peer-Technik, die von Forschern der ETH Zürich entwickelt wurde. Diese verwandelt jedes Smartphone in einen kleinen Wi-Fi-Sender und -Empfänger.
Gerät jemand in Not, kann er auf seinem Smartphone einen Notruf absetzen. Gibt es am Unglücksort keinen Handy-Empfang, versucht das Gerät sich mit den Smartphones von weiteren Berggängern zu verbinden. Klappt dies, wird die Nachricht weitergeleitet und an die Bergrettung abgesetzt, sobald der oder ein Smartphone-Träger wieder Mobilfunkempfang hat.
Daneben funktioniert Uepaa als Tracking-Device für den Smartphone-Träger selbst. Ist die App aktiviert und trifft der Berggänger auf einen Kameraden, der ebenfalls die App aktiviert hat, so tauschen die beiden Informationen aus. Bei diesem «Grüezi»-Sagen im Gelände wird beispielsweise die Position der beiden ausgetauscht. Dies dient dann einer späteren Rettungs- und Suchaktion dazu, einen Vermissten schneller zu finden, da Uepaa den letzten Aufenthaltsort des Gesuchten ermitteln kann.
Das System steht und fällt somit mit der Verbreitung der 2 Franken teuren App, die nun sowohl im App Store von Apple als auch in Google Play verfügbar ist. Laut den Urhebern erfreut sich die App bereits jetzt grosser Beliebtheit und sei schon am Wochenende im Schweizer Store auf Platz zwei der kostenpflichtigen Apps gelandet.
10.07.2013