Kommentar
23.07.2004, 12:00 Uhr
Das Freitagsbit: Ringedingdong!
Die WWKolumne
Meine Nerven! Gestern ruf ich den Bernd an. Bernd kommt aus Deutschland, denn hierzulande wäre er der Börnie oder der Bärnu. Normalerweise nimmt er sofort ab, doch gestern hat er mich hängen lassen. Und ich habe meinen Ohren nicht getraut, der Satisfaction-Stones-Klassiker dudelte aus dem Ohrhörer, unterlegt vom üblichen Freizeichen.
"SoundLogo" nennt sich der Dienst der deutschen T-Mobile und soll "Anrufern Spass machen", wie der Werbetext verspricht. Die sogenannten Ringback Tunes drohen zu einem neuen, einträglichen Geschäft der Telekom-Firmen zu werden.
Ich bin nicht amused. Tagtäglich umspült uns der Soundmüll, den die Musikfirmen produzieren, erst über die Radios, dann in unsäglichen gesponserten TV-Hüpfshows oder als Handy-Klingelton, jetzt dringt das Ringedingdong-Zeugs auch noch ungefragt in meine Gehörgänge, ohne dass ich eine Chance hätte, dies abzustellen. Psycho-Folter ist so was, jawohl! Denn es gehört zur Standard-Zermürbungsmethode, renitente Häftlinge oder Dikatoren mit lauter Rockmusik zu beschallen und so aus dem Haus zu treiben.
Aber ich weiss mich zu wehren: Ich ruf heute noch den Bernd an, dreh meine Stereoanlage voll auf und halte das Handy an die Box. Über den passenden Titel muss ich noch nachdenken. Wie wärs mit Frankees "F U Right back"?
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