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22.11.2001, 08:15 Uhr
Permission-Base: Kontroverse um Werbemails
PermissonBase.com soll Verbraucher vor unerwünschten Mails schützen. Gleichzeitig verdient die Zuchwiler Firma ihr Geld mit Werbemails.
PermissionBase ist an die Medien gelangt, um auf ihre Aktion "Stop Spam" aufmerksam zu machen. Auf ihrer Konsumentenplattform [1] gibt es neuerdings Tipps [2], wie man sich gegen die unerwünschte elektronische Werbemail-Flut wehren kann.
Die Kernkompetenz von PermissionBase ist aber eine andere. Das Unternehmen bietet eine Liste an, in die sich Konsumenten mit ihren Adressangaben eintragen können. Dabei werden auch die Interessensgebiete erfasst, sofern man nicht angibt, dass man gar keine Werbemails will.
Über die eingetragenen Adressen will PermissionBase dann Werbung gezielt versenden - und damit auch Geld verdienen. Für den Konsumenten sind dies also Werbemails auf Abruf.
Die heikle Kombination aus gezielter Werbung und Anti-Spam-Initiative hat zu einem Aufschrei unter den Internetnutzenden geführt. Nachdem der Service in der Newsgroup de.admin.net-abuse.mail vorgestellt wurde, eröffnete sich ein schier nicht abbrechender Diskussionsfaden mit dutzenden von kritischen Stimmen. Die erbosten Schreiber diskutieren mit Bernhard Wyss, Mitlied der Geschäftsleitung, über Sinn und Unsinn seines Services. Der Grundtenor ist immer derselbe: Die Robinsonliste sei unbrauchbar, weil kein Spammer je nachschauen würde, ob er nicht doch jemanden auf seiner Versandliste hat, der sich bei PermissionBase in die Robinsonliste eingetragen hat. Stark kritisiert wird auch der Umstand, dass am gleichen Ort gegen Spam gekämpft wird und Daten für Werbemails erhoben werden.
Bernhard Wyss bekräftigte übrigens gegenüber dem PCtip, dass die gesammelten Adressdaten nicht weitergegeben werden. Wer über PermissionBase Werbung macht, bekommt nicht einmal die E-Mail-Adressen zu sehen.
Doch warum sollte PermissionBase an Mails Geld verdienen, die schlussendlich die Mailbox der Konsumenten füllt?
"Wir verzichten bewusst darauf, ein Bonusprogramm einzurichten, wie das andere Firmen machen. Sonst werden die Mails nur abonniert, um Punkte zu sammeln und werden nicht gelesen", meint Wyss. Stattdessen stellt PermissioniBase den registrierten Usern gratis einen sicheren E-Mail-Dienst zur Verfügung, später sollen weitere Angebote wie Online-Virenscan folgen.
Schliesslich muss jeder Internetnutzer selber wissen, ob er gezielt Werbung erhalten will oder nicht. Wer sich nur in die Robinsonliste eintragen will, darf nicht verwundert sein, wenn die Spam-Flut trotzdem nicht abbricht.
Autor(in)
Beat
Rüdt
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