Sicherheitsmängel
23.03.2021, 11:38 Uhr
Meineimpfungen.ch wurde vorübergehend abgeschaltet
Die Plattform weist einem neuen technischen Bericht zufolge gravierende Sicherheitsmängel auf, wie das Onlinemagazin «Republik» berichtet. Derzeit ist meineimpfungen.ch offline.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) startete den Dienst meineimpfungen.ch im Frühling 2013 (PCtipp berichtete). Seither können Schweizerinnen und Schweizer auf der Webseite einen elektronischen Impfausweis erfassen. Betrieben wird die Plattform von der Stiftung meineimpfungen.
Der Vorteil: Einerseits hat man die Daten über die Webseite (hier gehts zu unserem Webtool-Test) oder die dazugehörige Smartphone-App myViavac für iOS- und Android-Geräte jederzeit griffbereit. Vorbei die Zeiten, in denen man ewig nach dem physischen Impfbüchlein suchen musste. Dennoch wurde der Webdienst lange Zeit nur mässig genutzt, erhielt jedoch jüngst regeren Zulauf wegen der Corona-Pandemie.
«Gravierende Sicherheitsmängel»
Wer allerdings derzeit (Stand: 23.3.2021, 13:30) auf meineimpfungen.ch surft, um beispielsweise seine Covid-19-Impfung zu erfassen, findet nur eine Wartungs-Info vor.
Update 23.3.21, 13:48 Uhr: Mittlerweile sind auf der Plattform auch Hintergrundinformationen publiziert. Nach Angaben der Stiftung wurden die technischen Schwachstellen bereits am Montag, 22. März 2021 mehrheitlich behoben. «Zur Sicherheit haben wir den Betrieb der Plattform bis zum Abschluss einer vollständigen Analyse unterbrochen», heisst es nun auf der Webseite.
Wie das Onlinemagazin «Republik» berichtet, weist die Plattform Sicherheitsmängel auf und erfüllt die Anforderungen an den Datenschutz nicht. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht von Informationssicherheitsexperten. Betroffen ist auch die Smartphone-App myViavac.
«Offen wie ein Telefonbuch und leicht manipulierbar», urteilte «Republik». «Das Tor für Missbrauch und Kompromittierung der Daten von rund 450’000 eingetragenen geimpften Personen, darunter von 240’000 Covid-Geimpften, ist mit den festgestellten Sicherheitslücken sperrangelweit offen.»
Selbst die Impfdaten von Bundesräten seien zugänglich gewesen, heisst es im Artikel weiter. Ob die Sicherheitslücken tatsächlich von Kriminellen ausgenutzt worden sind, ist laut «Republik» unklar.
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