Kommentar
27.03.2009, 09:42 Uhr
Kein Spam
12'000 Mails, und nichts davon ist Spam. Das ist alles enorm wichtige Information. Und mein Papierkorb ist geduldig.
Es heisst ja immer, Spammer und Spambots seien für die riesige Mailflut verantwortlich. Millionen von Mails, die keiner lesen will. Das mag stimmen, aber davon merke ich nichts – Spamfilter sei dank. Keine Geschlechtsteilvergrösserungsangebote, keine Mails, die Gratis-Software verkaufen, keine schwarzen Socken, nichts von all dem Kram. (Den Verbindungsblasebalg hab ich zwar erhalten, aber der hat mich bestens amüsiert.)
Wovon ich allerdings sehr wohl etwas merke: Die Mailflut, die streng genommen nicht Spam ist. In meinem E-Mail-Postfach befinden sich etwa 12'000 Mails aus den letzten 10 Monaten. Das ist alles seriöse Information, und es ist ein Jammer, dass ein Teil davon lediglich den Papierkorb informiert. Aber der ist halt geduldig wie Papier und viel aufnahmefähiger als ich.
Ich könnte den ganzen Tag Mails lesen. Wie gesagt: wichtige Mails, kein Spam. PR-Mensch X verkündet, dass die Firma NetcomTrendSolution (Name von der Redaktion geändert) ihre Unified-CnPoX-basierte Clusterdiagnose-All-in-One-Technologie in Luxemburg hat DLX34UP-zertifizieren lassen. Tja. PR-Bot Y informiert uns Schweizer über eine deutsche Steuerberatungs-Software. Interessant, genauso wie die Information, was auf der Verpackung eines Games, das voraussichtlich im November 2009 in Japan erscheint, zu sehen sein wird.
Ich kriege also mehr als 50 Mails pro Arbeitstag. Da kann die eine oder andere schon mal untergehen. Darum haben sich einige PR-Spa... äh... Versandexperten dazu entschlossen, ihre Schreiben in 12-facher Ausführung zu senden. Das finde ich sehr nützlich, so entgeht mir nichts Wichtiges mehr. Andere edle Ritter im Dienste der Öffentlichkeitsarbeit sind dazu übergegangen, jeweils noch telefonisch nachzufragen, ob man ihre Mail erhalten habe. Für diese Gratis-Dienstleistung bin ich besonders dankbar, sonst würde mir noch langweilig und ich würde womöglich mit so sinnentleertem Zeugs wie dem Schreiben von Artikeln anfangen. Wär ja noch schöner.
Hochachtungsvoll und hochinteressiert,
J. Wayne
J. Wayne
Autor(in)
David
Lee
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