News 09.05.2012, 07:34 Uhr

Cybercrime kostspieliger als Drogenhandel

Interpol-Präsident Khoo Boon Hui hat am regionalen Kongress der Polizeiorganisation in Tel Aviv ein düsteres Bild der weltweiten Cybercrime-Situation gezeichnet.
In seiner Eröffnungsrede der europäischen Interpol-Regionalkonferenz ist Khoo auch auf die zunehmende Bedrohung der westlichen Welt durch Cyberkriminalität zu Sprechen gekommen und hat darin ein düsteres Bild gezeichnet. «Experten schätzen, dass die Kosten, die durch Cybercrime entstehen, grösser sind als jene, die der Handel von Kokain, Heroin und Marihuana gemeinsam erzeugen», rechnet er vor.
Allein in Europa betragen die Cybercrime-Kosten laut dem Interpol-Präsidenten 750 Milliarden Euro. Des Weiteren habe Cybercrime im globalen Finanzwesen den klassischen Bankraub abgelöst und übertreffe diesen in Bezug auf die Schäden um ein Vielfaches. «Klassische Bankräuber entledigten die US-Banken im letzten Jahr um 900 Millionen US-Dollar, während Cyberkriminelle 12 Milliarden US-Dollar erbeuteten», zitiert Khoo eine weitere besorgniserregende Statistik.
Interpol werde deshalb vermehrt das Augenmerk auf diese Form der Kriminalität legen, folgert Khoo und kündigt die Schaffung der Initiative «Interpol Global Complex for Innovation» (IGCI) an. Diese soll 2014 ihre Tätigkeit aufnehmen und dannzumal eine Drehscheibe darstellen für den Austausch von effektiven Gegenmassnahmen. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang, dass sich die einzelnen Länder besser vernetzten, um der zunehmenden Gefahr Herr zu werden.



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