News 11.08.2011, 09:18 Uhr

Der PC wird 30 - das Ende einer Ära?

Am Freitag wird der Personal Computer 30. Doch einer seiner Erfinder meint, dass dem persönlichen Rechner das gleiche Schicksal droht wie den Vakuumröhren und der Schreibmaschine.
Am 12. August 1981 hat IBM mit dem 5150 den ersten PC mit Microsofts Betriebssystem DOS vorgestellt und den Beginn einer komplett neuen Ära in der Computerei eingeläutet. Heute, 30 Jahre später, meint einer der Miterfinder des PCs, dass sich das Zeitalter des persönlichen Rechners seinem Ende zuneigt.
Mark Dean, heute Chief Technology Officer bei IBM für den Nahen Osten und Afrika, und damals Teil des PC-Entwicklerteams beim Blauen Riesen meint, «dass dem PC das gleiche Schicksal droht wie der Elektronenröhre, der Schreibmaschine, der Schallplatte, den Kathodenstrahlröhren und den Glühbirnen». Er selbst habe keinen PC mehr. «Mein Hauptcomputer ist nun ein Tablet», berichtet er.
«Als ich mithalf den PC zu entwickeln, dachte ich nicht, dass ich so lange leben werde, um den Niedergang des PC zu erleben», berichtet Dean. Zwar räumt er ein, dass PCs noch eine Weile ihre Daseinsberechtigung haben werden. «Sie werden aber nicht mehr an vorderster Front der Entwicklung der IT stehen», schliesst er sein Argument.
Nicht so schwarz sieht dagegen Frank Shaw, Pressesprecher von Microsoft, die Zukunft des PCs. Er spricht denn auch nicht von einer Post-PC-Ära, die nun anbricht. «Ich ziehe es vor, von einer PC-Plus-Ära zu sprechen», argumentiert er. Demnach sei der PC künftig in Zusammenhang mit anderen Techniken zu sehen. Nach Microsofts und Shaws Sichtweise heisst das PC plus Bing, Windows Live, Windows-Smartphones, Office 365, Xbox, Skype und mehr.
Die Debatte, ob wir uns nun in einer Post-PC-Ära oder im PC-Plus-Zeitalter befinden, dürfte noch weiter geführt werden. Fakt ist, dass das Interesse am PC, besonders an Desktop-PC abnimmt. Dies zeigt beispielsweise das Online-Tool Insights von Google, das anhand von bestimmten Suchabfragen eruiert, wie gross das Interesse für ein Thema ist. Tischrechner sind demnach in der Schweiz seit 2004 einem Negativtrend unterworfen.



Kommentare
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thom45
12.08.2011
Unterhaltungswert! .... PC plus Bing, Windows Live, Windows-Smartphones, Office 365, Xbox, Skype und mehr.... Das ist aber eine sehr beschränkte Sichtweise, also würde es Google, Apple und alle anderen grossen Firmen und ihre Technologien gar nicht geben. Bei solchen Aussagen, ob der PC noch lange überleben wird, frage ich ich mich immer, was man mit PC eigentlich meint. Es ist ja letztendlich ein Computer in einer etwas anderen Bauform als ein Laptop, ein Smartphone oder ein Tablet-Computer. Die Architektur ist ja letztendlich die gleiche. Der Trend geht einfach in Richtung kleiner und leichter. Das aber mit der Ablösung der Schallplatten durch die CDs oder der Schreibmaschine durch Computer und Drucker vergleichen zu wollen, finde ich nicht ganz treffend. Profezeiungen dienen der Unterhaltung und sind nur ganz selten etwas ernst zu nehmen.