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16.08.2012, 10:50 Uhr
MS Office: Keine Retina-Unterstützung für das MacBook Pro
Wer hätte das gedacht! Microsoft will die Office-Suite nicht an das Retina-Display des neuen MacBook Pro anpassen.
Die guten Neuigkeiten zuerst: Office ist vollständig mit OS X 10.8 «Mountain Lion» kompatibel – was jedoch nicht heisst, dass die Vorzüge des neuen Systems auch genutzt werden. Neu wird das Paket von Gatekeeper als «Programm von einem zertifizierten Entwickler» akzeptiert. (Genauso, wie jede beliebige Freeware im Mac App Store.)
Die wichtigen Neuerungen werden hingegen ignoriert. Dazu gehören etwa die Synchronisierung über iCloud oder die Versionenverwaltung von Dateien.
Zurück zum Retina-Display des neuen MacBooks. Zurzeit unterstützt nur das junge Outlook die hohe Auflösung. Laut unserer Schwester MacWorld UK (Link) gibt das Mac-Team bei Microsoft ausserdem zu verstehen, dass keine Updates für PowerPoint, Excel oder Word geplant sind – zumindest nicht für die aktuelle Suite. Und wann überhaupt eine überarbeitet Fassung erscheint, steht in den Sternen.
Kommentar: MS Office ist zu einem Paket für die Verzweifelten geworden. Auf dem Mac war die Suite noch nie schön anzusehen und lässt sich auch nicht mit der Windows-Version vergleichen.
Stattdessen erinnert das mangelnde Engagement an den Internet Explorer, wie er mit Mac OS X 10.1 ausgeliefert wurde: ein hässliches Stück Software, das gerade noch die minimalsten Anforderungen erfüllte – und das mit dem Erscheinen von Apples eigenem Browser «Safari» sofort eingestellt wurde. Vermisst hat ihn niemand.
Heute wird MS Office zum grössten Teil von jenen Mac-Anwendern gekauft, die auf eine maximale Kompatibilität zur Windows-Version angewiesen sind. Die meisten anderen haben sich längst den Apple-eigenen Büroprogrammen Pages, Numbers und Keynote zugewandt, die sich zur Not ebenfalls mit den Office-Dateiformaten verstehen. Oder sie haben herausgefunden, dass das Geschäftsleben auch ohne komplexe Microsoft-Anwendungen funktionieren kann.
Die nächste Zeit wird zeigen, ob die Office-Suite das Schicksal des Internet Explorers teilt. Die Auswirkungen auf die Mac-Plattform wären gering. Heute werden fremde Dateien einfach als PDFs verschickt, Offerten als simple E-Mails unterbreitet oder Google Docs für die Arbeit im Team verwendet. Die Zeiten, als ohne MS Office gar nichts mehr lief, sind schon lange vorbei.
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