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21.11.2013, 13:24 Uhr
AOL begräbt Winamp
Nach 15 Jahren macht AOL dem Multimedia-Player Winamp ein Ende. Somit verschwindet eines der bekanntesten Windows-Programme aller Zeiten von der Bildfläche, zumindest fast.
Ohne grosse Ankündigung haben AOL und Entwickler Nullsoft das Ende von Winamp verkündet. In einer roten Box auf der Download-Seite des Multimedia-Players weisen die Entwickler darauf hin, dass keine neuen Versionen von Winamp mehr erscheinen werden. Ab dem 20. Dezember verschwindet der legendäre Media-Player dann vollständig aus dem Download-Bereich von AOL. Ebenfalls werden die mit Winamp verbundenen Onlinedienste eingestellt.
Nullsoft bedankt sich in der Meldung für die 15 Jahre, in denen Winamp stetig weiterentwickelt wurde. Der Media-Player wurde 1998 ins Leben gerufen und kurz darauf von AOL übernommen. Winamp zeichnete sich von Anfang an durch eine hohe Anpassbarkeit aus und galt als leichtgewichtiger und stabiler Media-Player. Das in Zeiten, in denen MP3 fast ausschliesslich mit Raubkopierern assoziiert wurde und DRM-fähige Software wie der Real Player oder Windows Media Player von der Industrie unterstützt wurde.
Über die Jahre bekundete Winamp Mühe, sich den Zeiten anzupassen. Ehemalige Mitarbeiter von Nullsoft gaben immer wieder das Management durch AOL als Grund für verpasste Chancen an. Winamp entwickelte sich nur wenig. Einerseits verlor er so den Anschluss an modernere Programme wie iTunes, machte sich aber gerade deswegen bei Nutzern beliebt, die einen einfacheren Musik-Player bevorzugten.
Zukunftsaussichten
Ganz am Ende ist Winamp mit dem Ausstieg der Entwickler noch nicht. Einerseits bleiben die bestehenden Downloads und Installationen von Winamp lauffähig, wenn auch ohne Onlinefeatures. Andererseits gibt es Webseiten wie Oldversion.com, die alte Versionen von Programmen erhalten. Weiter ist es möglich, dass unabhängige Entwickler Plug-Ins oder sogar Abklatschversionen von Winamp basteln, um den Player am Leben zu halten. So oder so geht mit dem Ende von Winamp symbolisch eine Ära zu Ende. Die Zeit der klassischen Multimedia-Bibliotheken und der dazugehörigen Player ist wohl vorbei.
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