PS3-Power im Hosensack?

Die Ein-Chip-Systeme für mobile Endgeräte (wie Mobiltelefone und Tabets) der noch verbreiteten Tegra-3-Reihe werden bald durch den Tegra 4 abgelöst. Mit der nVidia-Konsole «Shield», den ersten Tablets von HP und Toshiba kommen die ersten Produkte mit dem Tegra-4-SoC auf den Markt. Schon der Tegra 4 (mit Hauptrecheneinheit und 72 GPU-Kernen ist sehr potent, obwohl er dem iPad-4-Grafikkern ein bisschen hinterherhinkt. 

Der Prozessor wurde von nVidia schon letzten Jahres vorgestellt. Anlässlich einer Konferenz in Kalifornien hat Grafikspezialist nVidia inzwischen erstmals einen Blick auf zwei sehr beeindruckende Grafikdemos zum neuen Tegra-5-Chipsatz gewährt.

Die neuste Generation der Tegra-Einheiten werde sich an der Kepler-Architektur (hochpotenter) Gaming-Grafikkarten vom Typ GTX 780 orientieren. Schaut man sich erste Benchmark-Videos an, offenbaren sich Grafikmuskeln, die so langsam aber sicher auf der PS3 seinesgleichen suchen. Man bedenke, dass es sich um eine Recheneinheit für mobile Systeme handelt. Der Tegra-5-Chipsatz werde Unterstützung für die PC-gängigen Programmierschnittstellen DirectX 11 und OpenGL 4.4 bieten. Bisher fanden Entwickler jeweils den etwas abgespeckten OpenGL-ES-Standard vor. Somit wird auch Portierbarkeit von Games zwischen PC und Tablet-Systemen einfacher.

Was an der Demo vor allem beeindruckt, sind die bisher auf Mobilgeräten ungesehenen Wassereffekte, die weicheren Schatten und besser geglätteten Felsen dank «nVidia Tesselation».

Der Marktstart des Tegra-5-Chipsatzes dürfte nach Sommer 2014 stattfinden, weil sich zwischen früheren Tegra-Generationen ähnliche Zeitintervalle abzeichneten.

Laut nVidia habe während der Demo der Chip nur zwei bis drei Watt Energie verbraucht. Man bedenke den durchschnittlichen Verbrauch einer Desktop-GTX-Titan-Karte mit bis zu 250 Watt.