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10.05.2012, 10:37 Uhr
Facebook lanciert App-Plattform
488 Millionen User greifen mit Handys und Tablets auf Facebook zu. Doch sie müssen keine Werbung anschauen und generieren deshalb keinen Umsatz. Ein eigener App-Store soll nun Abhilfe schaffen und zusätzliche Einnahmequellen für den baldigen Börsengang schaffen.
Wie viele Mitglieder Facebook genau hat, ist nicht klar. Einige Medien sprechen von «bald einer Milliarde», ein inoffizieller Facebook-Blog gibt 842 Millionen Anwender an, Facebook selber spricht von 901 Millionen Ende März 2012. Klar aber ist: Es sind eine ganze Menge. Und 488 Millionen davon greifen via mobile Geräte auf die Plattform zu, heisst es im Börsenprospekt, den Facebook am 9. Mai 2012 aktualisiert hat. Doch der Social-Network-Gigant hat ein Problem: Das Geschäft mit Tablet- und Smartphone-Nutzern ist unprofitabel.
Schwächen im Geschäftsmodell
So hat Facebook zugegeben, dass das bisherige Geschäftsmodell Schwächen aufweist: «Wir generieren momentan keinerlei erwähnenswerten Umsatz vom Gebrauch von Facebook-Mobile-Produkten und unsere Fähigkeit, dies tun zu können, ist nicht belegbar.» Ungewohnte Worte des Erfolgskonzerns, der es von einem Studentennetzwerk zu einem der wertvollsten Internetunternehmen der Welt gebracht hat.
Ob Smartphone- und Tablet-Nutzer jemals Umsatz für Facebook generieren, steht in den Sternen. Das Unternehmen selber sagt, dass man darauf auch gar nicht wirklich Einfluss nehmen könne, sondern darauf angewiesen sei, dass mobile Betriebssysteme wie Android und iOS Facebook-freundlich gesinnt sind. Was Facebook nur indirekt sagt: Die Probleme mit mobilen Zugriffen sind hausgemacht. Aus geschichtlichen Gründen hat das Unternehmen bisher keine Werbung für User geschaltet, welche die Plattform via App oder die mobile Website besuchten. Dabei wäre das Potenzial vorhanden: Laut eigenen Angaben hat keine App in den USA mehr Nutzer als diejenige von Facebook. Um daraus Profit zu schlagen, muss also das Geschäftsmodell geändert werden. Ein erster Schritt dazu wurde bereits gemacht: Seit März werden bezahlte Meldungen im Mobile News Feed aufgeschaltet. Nun hat das Unternehmen zusätzlich angekündigt, einen eigenen App-Store zu eröffnen.
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Ob Smartphone- und Tablet-Nutzer jemals Umsatz ...
App-Store als Lösung aller Probleme?
An diesem zu Beginn nur für Entwickler zugänglichen Ort sollen Programme für alle Arten von Geräten vertrieben werden. Ausserdem soll es sich nicht nur über eine Webseite, sondern auch mit Apps für Betriebssysteme wie iOS und Android nutzen lassen. Apps für diese beiden Betriebssysteme müssen allerdings einen Facebook-Login bieten, ansonsten gelten die gleichen Massstäbe wie bei der Konkurrenz. Es wird aber auch Tools wie Insights geben, deren Bewertungen Facebook helfen soll, ob eine App aufgelistet wird. Der Store soll laut Entwickler Aaron Brady «in den kommenden Wochen» starten.
Facebook erhofft sich viel von seiner neuen Mobile-Strategie. Denn für nächste Woche wird der IPO erwartet, der mit 11,6 Milliarden US-Dollar der mit Abstand grösste eines Internetunternehmens sein wird. Zum Vergleich: Google kam im Jahr 2004 auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Facebook würde dann eine Bewertung von bis zu 95 Milliarden US-Dollar erreichen. Das wäre zwar etwas unter der des Onlineeinzelhändlers Amazon.com von 103 Milliarden US-Dollar, würde jedoch den Wert von bekannten Unternehmen wie Kraft Foods und Walt Disney deutlich in den Schatten stellen. Doch zuletzt mehrten sich die Negativstimmen. Der Milliardenkauf von Instagram wird von vielen Investoren als überbezahlt taxiert, der Umsatz Facebooks stagnierte und zuletzt hat sogar die Wall-Street-Ikone Warren Buffet gesagt, dass er kein Interesse am Kauf einer Facebook-Aktie habe. Um diese Kritiker ruhigzustellen, wäre es für Mark Zuckerbergs Unternehmen daher umso wichtiger, mit der neuen Strategie Erfolg zu haben.
Facebook erhofft sich viel von seiner neuen Mobile-Strategie. Denn für nächste Woche wird der IPO erwartet, der mit 11,6 Milliarden US-Dollar der mit Abstand grösste eines Internetunternehmens sein wird. Zum Vergleich: Google kam im Jahr 2004 auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Facebook würde dann eine Bewertung von bis zu 95 Milliarden US-Dollar erreichen. Das wäre zwar etwas unter der des Onlineeinzelhändlers Amazon.com von 103 Milliarden US-Dollar, würde jedoch den Wert von bekannten Unternehmen wie Kraft Foods und Walt Disney deutlich in den Schatten stellen. Doch zuletzt mehrten sich die Negativstimmen. Der Milliardenkauf von Instagram wird von vielen Investoren als überbezahlt taxiert, der Umsatz Facebooks stagnierte und zuletzt hat sogar die Wall-Street-Ikone Warren Buffet gesagt, dass er kein Interesse am Kauf einer Facebook-Aktie habe. Um diese Kritiker ruhigzustellen, wäre es für Mark Zuckerbergs Unternehmen daher umso wichtiger, mit der neuen Strategie Erfolg zu haben.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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