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21.01.2015, 10:17 Uhr
Euro-Crash: Wird Roaming günstiger?
Seit dem Euro-Crash ist vieles in der Schweiz günstiger geworden. Das könnte auch bei den Roaming-Gebühren der Fall sein.
Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und dem darauffolgenden Kurseinbruchs sind in der Schweiz viele Produkte deutlich günstiger geworden. Die Preisabschläge sind hauptsächlich auf günstigere Einkaufspreise aus dem EU-Ausland zurückzuführen. Doch wie steht es mit internationalen Dienstleistungen wie dem Roaming? Wird Roaming jetzt günstiger?
Die Antwort ist etwas kompliziert: Ja, Roaming wird günstiger, aber das hat nichts mit dem Euro-Wechselkurs zu tun. Jedenfalls nicht direkt. Roaming wird direkt zwischen Telekommunikationsunternehmen abgerechnet. In Europa werden alle Roaming-Verträge in Euro abgeschlossen.
Hier ein Beispiel: Telefoniert also ein Schweizer Swisscom-Kunde in Deutschland für 100 Euro im Netz der Telekom, bezahlt die Swisscom der Telekom 100 Euro, und verrechnet den Frankenbetrag dem Kunden. Durch den aktuell starken Franken, macht die Swisscom in diesem Fall Gewinn. Allerdings funktioniert das System auch umgekehrt. Telefoniert ein deutscher Telekom-Kunde im Swisscom-Netz für 100 Euro, zahlt die Telekom der Swisscom 100 Euro. Hiervon erhält die Swisscom neu einen deutlich niedrigeren Frankenbetrag. Ob die Schweizer Anbieter hier einen Gewinn einfahren und entsprechend die Roaming-Gebühren senken sollten, hängt also vom Verhältnis von Schweizern im Ausland zu Ausländern in der Schweiz ab.
Laut Orange-Sprecherin Therese Wenger verwenden derzeit klar mehr ausländische Nutzer die Schweizer Netze als umgekehrt. Daher werden die Preisvorteile bei Schweizer Nutzern im Ausland ausgeglichen und sogar übertroffen. Die Schweizer Telekommunikationsanbieter verlieren sogar Geld.
Dennoch werden die Roaming-Preise in der Zukunft sinken. Grund dafür ist jedoch nicht der Euro-Kurs, sondern bessere Verträge, Partnerschaften und neue Gesetze.
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