Ubuntu-Smartphone soll den Desktop ersetzen

Canonical setzt seinen Kurs

Canonical setzt seinen Kurs

Im Inneren des Edge sollen High-End-Komponente verbaut werden
Mit der Kampagne für das Ubuntu Edge setzt Canonical seinen Kurs in eine bestimmte Richtung. Als eine der grössten Gruppierungen in der Open-Source-Software-Welt setzt Canonical auf High-Tech und Innovation. Ubuntu soll das freie Betriebssystem für besser betuchte Technikfans und die Oberklasse werden. Währenddessen geht Mozilla in die Gegenrichtung. Günstige Mobilgeräte für eine breite Masse lautet das Motto bei den Firefox-Machern.
Canonical riskiert hier nicht nur das Scheitern eines grossen und teuren Projekts sondern stellt auch seine Reputation aufs Spiel. Die Open-Source-Community befindet sich auf einer ständigen Gratwanderung zwischen der Liebe zur neusten Technologie und einer sozialen Gemeinschaft, die für gleiche Chancen steht. Um gleiche Chancen zu schaffen müssen Kosten niedrig gehalten werden und so an der neusten Technologie gespart werden und umgekehrt. Canonical orientiert sich mit dem Ubuntu Edge eindeutig nach der Technologie und betritt ein Gebiet in dem eine gewisse Exklusivität herrscht. Böse Zungen könnten behaupten, Canonical macht Ubuntu zu einem neuen Apple.
Mit Dock soll das Edge als ausgewachsener PC mit Ubuntu und Android agieren
Die grösste Schwierigkeit auf der Seite von Canonical liegt derweil im Marketing. Als reines Smartphone ist das Ubuntu Edge teuer. Schafft es Canonical aber das Edge als Allround-Gerät, also als Smartphone und PC zu verkaufen, ist der Preis deutlich vertretbarer. Schafft Canonical diesen Schritt nicht, wird das Ubuntu Edge wohl schnell als überteuertes Smartphone abgestempelt. So könnte auch ein Teil des gefühlten Elitismus abgewendet werden.



Kommentare
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whoever
23.07.2013
Ist es denn sinnvoll, wenn ein 'Smartphone' den 'Desktop' ersetzt? Der Desktop oder Laptop ist für mich ein Raum besonderer Privatsphäre, wo ich all meine digitalen Arbeiten erledige, private Inhalte verwalte und Korrespondenzen führe. Das 'Smartphone' hingegen ist ein Zusatzgerät, ein kleiner Helfer. Ganz bewusst trenne ich die beiden Geräte, und ich habe wirklich nur das 'nötige' meiner privaten Daten auf dem Telefon. Ubuntu degradiert sich mit diesem Schritt definitiv zu einem zweiten Android, und versucht eine Marke im Stile von Apple zu lancieren. Alles in allem schadet Canonical mit diesem Verhalten der Open-Source-Szene, und anstelle davon 'offen' und 'frei' zu sein fixiert sich Ubuntu auf eine steife Marktstrategie wie es die grossen in der Computer-Branche schon tun. Aus meiner Sicht ist es sehr sinnvoll. Aktuell haben die Leute 2-3 Computer zu Hause, die sich hauptsächlich bei der Bildschirmgrösse (und teils über die Leistung) unterscheden. Die Trennung der Geräte, so bewusst wie du es machst, machen die wenigsten. Meist wird sogar mit allen Mitteln versucht, die Trennung möglichst gering zu bekommen, mit automatischer Synchronisation verschiedenster Informationen (wenn man an die Mode der Cloud denkt..). Auch die Mailaccounts werden meist an den verschiedenen Orten eingebunden. 90% der Bevölkerung (völlig willkürliche Schätzung) verwenden die (Taschen-)Computer für das Surfen im Internet, das Spielen von Minigames und für die Kommunikation untereinander (SMS/Social Media / Mail / Chat / WhatsApp und co..). Eher selten braucht man den Computer noch für das Schreiben von Briefen - und natürlich das Anschauen, (Bearbeiten) und Ordnen von Bildern. Unterschiedliche Geräte werden dabei aber nur genutzt, da der Komfort für die unterschiedlichen Tätigkeiten und je nach Situation und Aufwand an einem anderen Gerät (teils extrem viel) höher ist. Mit der Kombination von Smartphone und vollwertigem Desktop würde sich dies erübrigen, und die Leute könnten an einem einzigen Gerät arbeiten - lediglich mit zustäzlichem Bildschirm, Tastatur und Maus. Ich denke, dass dies eine grosse Chance ist. Ich glaube aber auch, dass es noch einige Zeit gehen wird, bis eine solche Anwendung auch beim 0815-Benutzer ankommt, in der ersten Zeit wird es mehr technische Spielerei sein. Sehr massgeblich wird, was Firmen machen - aber lassen wir es auf uns zukommen. Aus meiner Sicht eine grossartige Idee, ich bin mir aber überhaupt nicht sicher, ob der Massenmarkt dazu bereit ist.

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Kovu
24.07.2013
Aus meiner Sicht ist es sehr sinnvoll. Aktuell haben die Leute 2-3 Computer zu Hause, die sich hauptsächlich bei der Bildschirmgrösse (und teils über die Leistung) unterscheden. Die Trennung der Geräte, so bewusst wie du es machst, machen die wenigsten. Meist wird sogar mit allen Mitteln versucht, die Trennung möglichst gering zu bekommen, mit automatischer Synchronisation verschiedenster Informationen (wenn man an die Mode der Cloud denkt..). Auch die Mailaccounts werden meist an den verschiedenen Orten eingebunden. 90% der Bevölkerung (völlig willkürliche Schätzung) verwenden die (Taschen-)Computer für das Surfen im Internet, das Spielen von Minigames und für die Kommunikation untereinander (SMS/Social Media / Mail / Chat / WhatsApp und co..). Deine Schilderung ist schön und gut, nur ist es aber so, dass nur weil etwas MÖGLICH ist, das noch lange nicht bedeutet, dass es auch SINNVOLL ist. Meiner Meinung nach ist die Abstützung auf Cloud-Dienste alles andere als sinnvoll, denn es bedeutet, dass wir unsere Privatsphäre unnötigerweise exponieren. Und der Schaden, der entsteht wenn uns das Handy (welches hierbei für alle Computer-Belange eingesetzt wird) abhanden kommt, ist immens grösser als wenn wir es weiterhin als Zusatzgerät betrachten.

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whoever
24.07.2013
Deine Schilderung ist schön und gut, nur ist es aber so, dass nur weil etwas MÖGLICH ist, das noch lange nicht bedeutet, dass es auch SINNVOLL ist. Meiner Meinung nach ist die Abstützung auf Cloud-Dienste alles andere als sinnvoll, denn es bedeutet, dass wir unsere Privatsphäre unnötigerweise exponieren. Und der Schaden, der entsteht wenn uns das Handy (welches hierbei für alle Computer-Belange eingesetzt wird) abhanden kommt, ist immens grösser als wenn wir es weiterhin als Zusatzgerät betrachten. Inwiefern die Abstützung auf Cloud-Dienste sinnvoll ist oder nicht, ist komplett irrelevant. Denn es zählt einzig, was auf dem Markt ankommt, bzw. was die Leute tatsächlich einsetzen. Und dies wird bei Clouds fleissig gemacht - nicht nur von Privaten, auch von Firmen. Darum, das Bedürfnis ist da - unabhängig vom Sinn.