News 22.02.2012, 13:32 Uhr

Ubuntu auf Desktop via Android-Smartphone

Smartphone aus der Hosentasche ziehen, in die Dockingstation samt Monitor stecken – und fertig ist der Desktop-Ersatz. Zumindest, wenn es nach Canonical geht.
Auf dem Mobile World Congress in Barcelona nächste Woche will Ubuntu-Sponsor Canonical eine Dockingstation für Android-Smartphones zeigen. Das Besondere an der Dockingstation: Über sie soll Ihr Androide ein voll funktionstüchtiges Ubuntu auf einen angeschlossenen Monitor übertragen – zeitgleich und zusätzlich zu Android auf dem Smartphone. Wichtige Daten sollen Sie in Echtzeit zwischen Smartphone und Monitor hin- und herschicken können.
Es handele sich nicht um ein «Ubuntu-Phone», erklärt Canonical-Gründer Mark Shuttleworth. Ein Dual-Boot-Gerät wird Ihr Smartphone mit der Software ebenfalls nicht – da ja beide Systeme zugleich lauffähig sein sollen. Shuttleworth bezeichnet das Projekt als Zusammenführung verschiedener Formfaktoren im persönlichsten Gerät – dem Smartphone. Wer einen Desktop-Rechner braucht, soll einfach das Android-Smartphone an die Dockingstation anschliessen. Lesezeichen, Dokumente und Mails sollen somit ohne Synchronisation immer dabei sein. Eingehende SMS können schnell mit der Tastatur am Desktop beantwortet werden – so die Vision.
Vision, weil die Dockingstation alleine wohl nicht genügen wird. Die Smartphone-Hersteller müssen ihre Geräte für das mobile Ubuntu-Android-Paket anpassen. Was darauf hindeutet: Auf der offiziellen Ubuntu-Seite ist zu lesen, dass Ubuntu die «Killer-App» für Multi-Core-Android-Smartphones Ende 2012 sein soll. Ausserdem soll Ubuntu sehr einfach in die Produktions-Roadmap zu integrieren sein, richtet sich die Webseite direkt an die Hersteller. Die Smartphones müssten sich an Dockingstationen anschliessen lassen können und Support für HDMI und USB bieten. Das Smartphone müsse ausserdem wenigstens über eine 1-GHz-Dual-Core-CPU, 2 GB freien Speicherplatz, 512 MB RAM und Android 2.3 (Gingerbread) verfügen.
Als vorinstallierte Anwendungen des Ubuntu-Desktops nennt die Webseite: Chromium Web Browser, Google Kalender, Google Texte & Tabellen, Thunderbird, Gwibber, VLC Player, PiTiVi, Ubuntu Music Player, Ubuntu Photo Gallery und Android dialer.



Kommentare
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phiphi
22.02.2012
Keine spezielle Dockingstation Wenn man den Bericht liest, scheint es als ob es eine spezielle Dockingstation bräuchte. Das coole an Ubuntu for Android ist, dass es von Geräteherstellern oder Netzbetreibern installiert werden soll und von Canonical supportet ist. Die Zielgruppe sind nicht Einzelpersonen. Eine Dockingstation brauchts nur, damit man auch den Monitor / TV und eine Tastatur/Maus bequem anschliessen kann. Die Integration von Android-Funktionen geht recht weit. Man kann direkt auf Dateien, Kontakte, Videos, Wifi-Einstellungen etc Zugreifen. SMS-Nachrichten erzeugen eine Benachrichtigung auf dem Desktop. Wenn das Smartphone am TV angeschlossen wird, erscheint die neue Ubuntu TV Oberfläche. Es gibt ein Video auf Youtube, das das Projekt in Action zeigt. Ist wirklich beeindruckend. http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=3pZUCKt0RKc @Preggy: Die Integration beruht auf Motorolas Webtop (auch Open Source). Das erste Gerät (vom Video) ist auch das Motorola Atrix. http://www.ubuntu.com/devices/android http://www.markshuttleworth.com/archives/1011 http://www.omgubuntu.co.uk/2012/02/watch-ubuntu-for-android-in-action/

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Preggy
23.02.2012
@Preggy: Die Integration beruht auf Motorolas Webtop (auch Open Source). Das erste Gerät (vom Video) ist auch das Motorola Atrix. Genau genommen ist es ein Atrix 2 :p Als stolzer Besitzer eines eben solchen habe ich mich in meinem vorangehenden Post auf eigene Erfahrungen berufen :)