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16.07.2013, 10:02 Uhr
Testphase: Linux-Kernel 3.11
Nun wurde der erste Release Candidate von Linux 3.11 veröffentlicht. Damit beginnt auch dessen Testphase. Es wurden vor allem viele Neuerungen im Grafikstack verwirklicht.
Zwei Wochen nach Linux 3.1 liegt nun die erste Testversion von Linux 3.11 vor. Linus Torvalds gibt bekannt, dass die Zahl der Änderungen etwas kleiner als bei Kernel 3.10 ausgefallen ist – jedoch bei gut 8000 angesiedelt ist. Die meisten Patches wurden golem.de zufolge für das DRM-Subsystem eingereicht, darunter auch eine dynamische Energieverwaltung im Radeon-Grafiktreiber.
Vor allem für Radeon-User interessant
Dieser Patch am Grafikstack gehöre zu den grössten Änderungen. Künftig werden sich Taktraten und Voltzahl von AMD-Chipsätzen anpassen lassen. Bis jetzt gab es unter Linux vor allem das Problem, dass AMD-GPUs beim Systemstart niedriger takteten, als sie es eigentlich sollten. Auch der Multimonitorbetrieb sei jetzt annähernd so gut wie beim proprietären Catalyst-Treiber von AMD. (Jedoch befindet sich dieser Part noch in einer experimentellen Phase und muss per Boot-Parameter manuell eingestellt werden.)
Codec-Optimierungen
Das Abspielen von Video-Content, basierend auf Codecs wie H.264 und MPEG-2, soll dank einer Erweiterung ebenfalls flüssiger vonstatten gehen, zumindest beim «Nouveau»-Treiber für Nvidia: So sollen sich DVDs und Blu-rays besser abspielen lassen.
Golem urteilt anhand der Benchmarks von Phoronix allerdings, dass die 3D-Leistung dieser freien Grafiktreiber immer noch bei Weitem den proprietären Treibern hinterherhinke.
Intel Haswell und «Rapid Start»
Intel erfährt ebenfalls Optimierungen für den Haswell-Chipsatz. Zudem wird neu «Intel Rapid Start» unterstützt: Die Rapid-Start-Technik von Intel ist eine dem Windows-Ruhezustand ähnliche Energiesparfunktion, bei der die Wiederaufnahmezeit aber um etwa das Doppelte verbessert wurde. Die Technik kommt vor allem im Zusammenspiel mit moderner UEFI-Motherboard-Firmware und SSDs zum Einsatz.
Platzersparnis und schnelleres Kompressionsverfahren
Ausserdem wurde bekannt, dass Linux 3.11 auch erweiterte Kompressionverfahren wie LZ4 unterstützen werde, womit Daten schneller komprimiert und entpackt werden, sodass neue Kernel-Images optimal auf Anforderungen zugeschnittene Grössen komprimiert werden können. Der Code dafür wurde von LG Electronics beigesteuert.
Offizieller Release voraussichtlich im September
Linux 3.11 sollte Anfang September erscheinen. Den Quellcode des Testkernels kann man sich unter kernel.org schon herunterladen.
Offizielle Ankündigung von Linus Torvalds.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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