Hochschule Luzern
30.03.2023, 10:00 Uhr
HSLU-Forschungsteam entwickelt KI für Hörgeräte
Ein gemeinsames Forschungsprojekt der HSLU und des Hörgeräteherstellers Sonova will dafür sorgen, dass Hörgeschädigte mittels KI ein Hörgerät trainieren können.
Das Ziel ist, anhand genügend gesammelter Daten einen KI-basierten Prototyp zu bauen
(Quelle: Thi My Lien Nguyen)
Die Hochschule Luzern (HSLU) erforscht gemeinsam mit dem Hörgerätehersteller Sonova, wie Hörgeräte mittels Künstlicher Intelligenz (KI) verbessert werden können. «In Situationen mit sehr vielen Geräuschquellen ist es für Betroffene eine grosse Herausforderung, einem Gespräch zu folgen», sagt Ruksana Giurda, Ingenieurin und Projektleiterin seitens Sonova in einer HSLU-Mitteilung. Zwar gibt es aktuelle Hörhilfen, die bereits Audiofilter verwenden und automatisiert einen Teil der Nebengeräusche unterdrücken. Die Voreinstellungen seien jedoch sehr allgemein gehalten. «Das Hörgerät ‹weiss› ja nicht, welche akustischen Signale in einem bestimmten Moment für eine Person gerade wichtig sind und welche nicht», so Giurda weiter.
Und da setzt das gemeinsame Forschungsprojekt der HSLU und von Sonova an. Das Projekt trägt den Namen «Darling» («Detecting And Reacting to Listening Intention aNd Goals»). «Um eine Künstliche Intelligenz für ein Hörgerät zu trainieren, brauchen wir eine grosse Menge aussagekräftiger Daten. Nur so ‹lernt› der Algorithmus, welche akustischen Signale in einem bestimmten Moment für eine Person gerade wichtig sind und welche nicht», erklärt KI-Forscher Simone Lionetti von der HSLU.
In einem «Real Life Lab» von Sonova führe die Forschungsgruppe momentan möglichst lebensnahe Experimente durch, heisst es im Communiqué weiter. Dort kann die Akustik etwa eines Restaurantbesuchs nachgebaut und die Reaktionen des menschlichen Körpers auf die Geräusche gemessen werden. Die Forschenden hoffen, im Rahmen des Forschungsprojektes genügend Daten zu sammeln, um damit einen KI-Prototyp zu programmieren. Weitere Informationen samt ausführlichem Bericht über «Darling» finden Sie hier.
Innosuisse, die Forschungsagentur des Bundes, unterstützt «Darling» mit rund 700'000 Franken. Der Abschluss des Projekts ist für 2024 geplant.
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