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16.11.2020, 08:05 Uhr
Die Abo-Falle im App-Store
«Fleeceware» klingt wie eine Kreuzung zwischen einem synthetischen Stoff und Computerviren. Allerdings ist diese Abo-Falle im App-Store keine Malware im eigentlichen Sinne. Kaspersky erklärt, wie man nicht auf heimtückische Fleeceware hereinfällt.
Falls Sie dachten, dass Sie «Fleeceware» im Kleidungsshop Ihres Vertrauens kaufen, lagen Sie leider falsch. Das «Fleece» im Begriff stammt vom englischen Verb «to fleece somebody» und bedeutet übersetzt «jemanden ausnehmen» oder «abzocken». Und genau das tut die Fleeceware: Sie kommt üblicherweise in Form nützlicher kleiner Smartphone-Apps daher, welche die tägliche Produktivität verbessern sollen. Dann allerdings missbraucht sie das Abo-System moderner App-Stores, um sich zu bereichern.
Oft versteckt sich Fleeceware in Rechnern, Kalendern, QR-Code-Scannern und ähnlichen Mini-Apps, welche die teils beschränkte Funktionalität ihrer von Haus aus auf dem Handy installierten Pendants erweitern sollen. Sowohl bei der Android-Plattform «Google Play» als auch in Apples «App Store» fanden Experten Apps, die im Kleingedruckten eine Testdauer von drei Tagen versprechen und dann völlig überrissene Abonnementkosten von beispielsweise 200 Franken im Monat verlangen. Ans Geld kommen die unsauberen Entwickler, indem sie den unvorsichtigen Benutzer vor der ersten Verwendung um die Angabe von Zahlungsinformationen bitten und sagen, dass bis zum Ende der Testphase keinerlei Kosten erhoben würden. Und hier kommt der Trick: Wer die App innert der kurzen Testphase wieder deinstalliert, glaubt, auch das Abo entsprechend abgelehnt zu haben. Dem ist allerdings nicht so, denn ebendieses Abo kann im Hintergrund weiterlaufen – der Schreck folgt bei der Prüfung der Kreditkartenrechnung einige Tage später. So finanzieren sich Fleeceware-Entwickler durch heimtückische Tricks und die Hoffnung, dass App-Nutzer einfach die manuelle Kündigung des Abos vergessen.
Aber wie schaffen es solche betrügerischen Apps überhaupt in die Stores? Ärgerlicherweise verletzen sie leider keine Regeln der Stores im eigentlichen Sinne. Sie informieren den Kunden über den Ablauf und hoffen dann einfach darauf, dass dieser sich schnell und unaufmerksam durch alles durchklickt, um zur eigentlichen App zu kommen. Sie sehen schon: Hier handelt es sich nicht um eigentliche Malware nach üblicher Definition – halsabschneiderisch ist sie dennoch. Trotzdem ist dieser Trick nichts Neues, denn schon vor der Existenz von Smartphones und Appstores versuchten Betrüger, Abo-Angebote für Hautcremes oder Zeitschriften so zu «vergolden».
Vor Fleeceware schützen Sie sich am besten, indem Sie die Augen offenhalten. Falls Sie sich für eine App mit wenigen Funktionen interessieren, prüfen Sie alle Angaben im App-Store. Oft ist es bereits fragwürdig, wenn ein kleiner Taschenrechner den Zusatz «In-App-Käufe» trägt – allerdings kann sich dahinter auch eine legitime Methode der Hersteller, ihre Entwicklungskosten zu finanzieren, verbergen, denn oftmals bieten sie eine werbefreie Variante der App gegen eine einmalige kleine Zahlung an. Ganz wichtig sind aber die Bewertungen der App und des Entwicklers aus der Feder von anderen Kunden, denn dort finden Sie zumeist schon «Finger weg!»-Rückmeldungen. Zentral im Kampf gegen Fleeceware ist die Abonnementsverwaltung, die Sie sowohl unter Android als auch unter iOS zur Verfügung haben. Alle Ihre Abos werden dort angezeigt und können in derselben Maske final gekündigt werden. Seien Sie auf der Hut!
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Autor(in)
Kaspersky
Schweiz
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