Kommentar 25.07.2007, 12:47 Uhr

Das Freitagsbit: Clean Video

Die WWKolumne
Wenn Managern ihr Geschäftsmodell in den Kopf steigt, dann installieren sie Videokameras. Schockschwerenot! Googles Mannen mögen besoffene Matrosen sein und die eigene Aktie drücken, doch andere Unternehmen strapazieren meine Blase.
Seit kurzem ist nämlich die cleane Toilettenanlage im HB Zürich videoüberwacht. Im Eingangsbereich und vor den Toilettentüren halten Kameras – wie im Zug – fest, wer ein und ausgeht. Ein hastig ausgedruckter Zettel am Eingang macht darauf aufmerksam. Das heisst für mich, auf die andere Seite des Bahnhofs zu rennen, wo die Stadt eine ähnliche Anlage betreibt. Ohne Kameras. Die dortigen Angestellten sind entsetzt.
Ich auch. Man kann gute Gründe für eine Videoüberwachung finden. Für Toiletten gibt es keine. Beim besten Willen nicht. Schon gar nicht für diese. Zumal sie nicht in der Einöde, sondern im sonst schon gut überwachten und mit patrouillierendem Sicherheitspersonal ausgerüsteten Bahnhof liegt. Die Vermutung liegt nahe, nicht der Kunde, sondern das Personal solle überwacht werden.
Eine saubere Umwelt ist wichtig. Es wird Zeit, dass der Gesetzgeber dem Videoüberwachungswahn Einhalt gebietet und klare Regeln schafft. Das wäre eine Wohltat. Eine Erleichterung.
Aaah!



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