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08.02.2011, 08:17 Uhr
iPad-Konkurrenten unter der Lupe
Bislang konnte sich kein Tablet-Rechner mit dem iPad messen. Das soll in diesem Jahr anders werden. Namhafte Hersteller wie HP und Motorola treten in den Markt ein.
2010 war das Jahr der Tablets, heisst es oft. Wenn man aber genauer hinsieht, war 2010 bestenfalls das Jahr des iPads. Kein anderer Hersteller konnte der Apple-Flunder Konkurrenz machen. 2011 wird dies wohl anders. Denn diesmal bekommt es Apple mit namhaften Herstellern und Geräten zu tun, die dem iPad ganz schön einheizen könnten.
Auf der CES 2011 hat nahezu jeder Hersteller in irgendeiner Form ein Tablet vorgestellt, angekündigt oder präsentiert. Da gab es grosse Tablets, kleine Tablets sowie Android- und Windows-Tablets. All diese Geräte sollen in nicht allzu ferner Zukunft auf den Markt kommen. Heimliche Stars der CES waren die Tablet-Modelle der grossen Hersteller. Allen voran: Motorolas Xoom, das PlayBook von BlackBerry-Hersteller RIM und gleich zwei WebOS-Modelle von Hewlett-Packard.
Das Motorola Xoom soll mit der Android-Honeycomb-Version ausgestattet sein, die speziell auf Tablets zugeschnitten ist. RIMs PlayBook läuft unter einer Version von QNX statt dem BlackBerry OS und Hewlett-Packards WebOS-Tablet läuft – wie sollte es anders sein – unter WebOS. Wenn diese drei vielversprechenden Modelle ungefähr zeitgleich mit Apples iPad 2 erscheinen, wird das ein heisser Kampf um die Marktführung.
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Motorola Xoom vs. BlackBerry PlayBook
Das Motorola Xoom wird als erstes Tablet gehandelt, das unter Android 3.0 – auch bekannt als Honeycomb – laufen soll. Im Gegensatz zum 7 Zoll grossen Samsung Galaxy Tab, das nur mit Android 2.2 ausgestattet ist, soll das Xoom über ein 10,1-Zoll-Touchdisplay verfügen. Das Xoom kommt ausserdem mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixeln, 1 GB RAM, einem 1 GHz-Prozessor, 32 GB internem Speicher, einem SD-Kartenslot, 3G (vielleicht sogar 4G) und 802.11n Wi-Fi-Verbindung. Obendrauf gibts eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, mit der Möglichkeit 720p-Videos aufzuzeichnen, sowie eine Front-Kamera mit 2 Megapixeln für Video-Chat und mehr.
Die Masse von RIMs PlayBook fallen deutlich kleiner aus als die des Xoom. Das Display ist lediglich 7 Zoll gross, dafür wiegt das Gerät auch nur etwas über 400 Gramm. Anders als vermutet, läuft das PlayBook nicht unter RIMs BlackBerry-Betriebssystem, sondern unter dem QNX-Betriebssystem. Ausgestattet ist das Tablet mit 1 GB RAM, einem Dual-Core-Prozessor, zwei HD-Kameras mit HD-Videoaufzeichnung und einem HDMI-Ausgang. Zudem ist das PlayBook sehr anpassungsfähig – es spielt sowohl Apples als auch Microsofts eigene Audiostandards ab und unterstützt Adobe Flash sowie HTML5.
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HP-Tablet vs. iPad 2
Gleich zwei Tablets, die unter dem Betriebssystem WebOS laufen, hat Hersteller Hewlett-Packard in petto. Die beiden Geräte tragen derzeit noch die Arbeitsnamen Opal und Topaz. Das Opal ist ein 7-Zoll-Tablet, wohingegen Topaz mit 9 Zoll eher Apples iPad ähnelt. Allzu viel gab es zu beiden Modellen bislang nicht in Erfahrung zu bringen – anhand von ersten veröffentlichten Bildern liess sich jedoch erkennen, dass die Tablets beide zumindest eine Front-Kamera und einen Mikro-USB-Port aufweisen. Auch mit WebOS sind die Tablets punkto Betriebssystem nicht schlecht ausgestattet. WebOS ist durchaus ein Betriebssystem, das es mit Apples iOS aufnehmen kann – zumindest im Bereich der Tablet-Betriebssysteme. Technische Details und eventuell sogar einen Erscheinungstermin wird Hewlett-Packard wohl auf einer Medienveranstaltung am 9. Februar 2011 preisgeben.
Und das iPad 2?
Apples iPad 2 hat gegenüber seinen Konkurrenten zwei entscheidende Vorteile. Erstens: Es hat einen Vorgänger und der ist extrem erfolgreich. Und zweitens: Da es sich um die zweite Generation des Geräts handelt, gibt es bereits Standards, an denen die Erwartungen gemessen werden können. Spekulationen über das iPad 2 kursieren bereits, seitdem das erste iPad lanciert wurde. Ausgehend von den Verbesserungsvorschlägen der Nutzer und den technischen Details der Konkurrenzprodukte, wird das iPad 2 wohl über zwei Kameras verfügen. Auch ein Dual-Core-Prozessor, eine ordentliche Aufstockung des Arbeitsspeichers und eine höhere Display-Auflösung sollten drin sein.
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Was am Ende bleibt, ist die altbekannte Qual der ...
Was am Ende bleibt, ist die altbekannte Qual der Wahl. Doch selbstverständlich bestimmen neben dem eigenen Geschmack auch andere Faktoren die Kaufentscheidung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter im Büro mit Tablets ausstatten wollen, orientieren sich im Wesentlichen an bereits vorhandenen Infrastrukturen. Wenn die Firma zum Beispiel bereits über Unternehmensserver und Firmen-Smartphones von BlackBerry verfügt, bietet sich das PlayBook quasi an. Unternehmen, die durchwegs mit Apple-Produkten ausgestattet sind, greifen wahrscheinlich lieber zum iPad 2.
Eine andere, grosse Rolle spielt der Preis. Die Eigenschaften und Funktionen der Geräte – mögen sie noch so grossartig sein – werden nebensächlich, wenn der Preis dafür doppelt oder dreifach so hoch liegt wie bei der Konkurrenz. Wenn man sich also in nächster Zeit ein Tablet anschaffen will, lohnt es sich womöglich, damit noch ein paar Monate zu warten. Insbesondere, weil bis dahin noch mehr Details zu den kommenden Spitzenreitern bekannt sein werden – darunter hoffentlich auch Veröffentlichungstermine und Preise der Geräte.
09.02.2011
09.02.2011