News 02.09.2010, 09:55 Uhr

Apple 2.0: Aus alt mach neu

iPod Nano, iOS, iPod Touch, Apple TV und iPod Shuffle: Apple hat seinen älteren Produkten neues Leben eingehaucht.
Mit dem iPod Nano demonstriert Apple, wie ernst es dem Unternehmen mit der Multitouch-Technologie ist.
Klein, kleiner, am kleinsten
So viel vorweg: Der iPod Nano ist noch kleiner geworden und nähert sich in seinen Abmessungen denen einer Briefmarke: 37,5 x 40,9 x 8,8 Millimeter. Auf der Rückseite hat jener Clip Platz genommen, den wir bereits vom iPod Shuffle der zweiten Generation kennen und mit dem sich der Player direkt an der Kleidung befestigen lässt.
Auf der nächsten Seite: iOS 4.1 und 4.2

So viel vorweg: Der iPod Nano ist noch kleiner geworden ...

iOS 4.1: bessere Fotos, ganz automatisch
Natürlich adressiert iOS 4.1 diverse kleine und grössere Fehler, die das iPhone in einigen Fällen geplagt haben. Darüber hinaus werden aber auch Funktionen geboten, die einen echten Mehrwert darstellen.
Dazu zählt die Aufwertung der Kamera-Software; sie erstellt auf Wunsch automatisch HDR-Aufnahmen («High Dynamic Range».) Dabei werden fast zeitgleich drei Aufnahmen gemacht: eine regulär belichtete, eine unterbelichte und eine überbelichtete. Anschliessend schnappt sich die Software von jedem Bild die besten Bildinformationen und setzt sie zu einem neuen, kontrastreichen Ganzen zusammen. Damit dürfte das iPhone ganz vorne an die Spitze der Kamera-Handys mitmischen.
GameCenter
Wer das iPhone hingegen auch als mobile Game-Plattform nutzt, wird die Funktion «Game Center» sofort ins Herz schliessen. Sie bringt Spieler zusammen, ähnlich wie es Microsoft mit «Xbox Live» vormacht. Dabei können sich Spieler gegenseitig herausfordern oder Spiele auf mehreren Geräten im Multiplayer-Modus spielen. Bereits jetzt sind rund 100 Spiele an die neue Funktion angepasst, darunter das scheinbar allgegenwärtige «Angry Birds».
Dass es auch wesentlich spektakulärer zugehen kann, zeigte eine Demo des Spiels unter dem Entwicklungsnamen «Projekt Sword» von Epic Games. In einer beeindruckenden 3D-Umgebung des Mittelalters treten Ritter gegeneinander an – dabei sieht jeder Spieler seine Figur aus der optimalen Perspektive, während dem Widersacher über das Netzwerk der Garaus gemacht wird. Das Game Center dürfte sowohl Nintendo als auch Sony massiv unter Druck setzen; laut Steve Jobs sieht sich Apple bereits jetzt als Marktführer bei den mobilen Spielkonsolen. iOS 4.1 ist in Kürze als kostenloser Download über iTunes verfügbar.
iOS 4.2
Version 4.2 des iOS hat sich wiederum ganz dem iPad verschrieben. Apples Tablett erhält endlich all die Funktionen spendiert, mit denen die Telefone bereits ausgerüstet sind: Ordner, Multitasking und dergleichen mehr. Darüber hinaus lassen sich Dokumente mit wenigen Tipps über WLAN drucken. Das «PrintCenter» taucht als eigenes Icon auf und hilft bei der Verwaltung der Druckaufträge. Die Bedienung wirkt dabei so einfach, wie man es sich auch für den Rechner wünschen würde. iOS 4.2 ist ab November als kostenloser Download erhältlich.
Auf der nächsten Seite: der neue iPod Touch

Dass es auch wesentlich spektakulärer zugehen ...

Der iPod Touch schliesst zum iPhone 4 auf. Mit neuem Design und gehobenen Funktionen spielt er unter den Musikplayern in seiner eigenen Liga.
Apple rüstet den iPod Touch komplett auf
Zu den Neuerungen gehören zwei Kameras auf der Vorder- und Rückseite, sodass Videochats über Apples FaceTime möglich werden. Filme werden mit der HD-Auflösung von 720p aufgezeichnet; damit liegt der iPod Touch mit dem iPhone gleichauf. Bei Fotos liegt der iPod Touch jedoch weit hinter dem iPhone zurück: Anstelle von 5 Megapixeln liegt gerade eine Auflösung von 960 x 720 Pixeln drin. Auch das Retina-Display hält auf dem iPod Touch Einzug – mit seiner Auflösung von 640 x 960 dpi bietet es dieselbe Auflösung wie das iPhone. Anscheinend hat Apple die Lieferengpässe des Displays überwunden – schliesslich wurden diese für die Lieferprobleme beim iPhone 4 mitverantwortlich gemacht.
Im Inneren des Musikplayers werkelt Apples A4-Chip. Dazu gesellt sich derselbe 3-Achsen-Gyrosensor, der auch im iPhone verwendet wird: Er bestimmt die exakte Lage des Geräts im Raum und soll die Spielehersteller auf neue Ideen bringen. Den iPod Touch gibt es in den Grössen 8 GB, 32 GB und 64 GB, die Preise liegen bei 279, 379 und 529 Franken. Alle Modelle sind ab sofort verfügbar.
Auf der nächsten Seite: Apple präsentiert Apple TV neu.

Apple präsentiert Apple TV neu.

Viele liessen die Hoffnung bereits fahren, aber es geht weiter: Mauerblümchen Apple TV erfährt endlich eine grundlegende Überarbeitung.
Apple TV ist nicht länger ein eigenständiges Mediacenter, das mit iTunes synchronisiert wird; stattdessen wurde es zu einer Streaming-Box ohne eigenen Speicher umfunktioniert. Filme und Musik werden von einem Mac oder PC, von einem iDevice oder direkt aus dem Internet bezogen.
Die Technik
Das neue Apple TV weist gerade noch einen Viertel der Grösse seines Vorgängers auf – kein Wunder, denn ihm fehlt die integrierte Festplatte. Als Verbindungsmöglichkeiten sind HDMI, Ethernet, Optical-Audio und WiFi verbaut. Das Netzteil ist im Gerät integriert, eine Aluminiumfernbedienung von Apple liegt bei. Alternativ lässt sich die Oberfläche auch mit der kostenlosen App «Remote» auf einem iPhone oder iPod Touch steuern. Schade: Apple versteht unter «HD» weiterhin nur eine Auflösung von 720p. Die Wiedergabe von Filmen mit 1080p bleibt verwehrt.
Apple TV lebt wieder
Die Inhalte
Um an Filme und Serien in HD-Qualität zu kommen, bietet sich natürlich der Apple-eigene iTunes Store an. Dort werden die Streifen für das Apple TV jedoch nicht verkauft, sondern nur verliehen. In den USA kosten einzelne Folgen einer Serie 99 Cent, die neusten Filme gibt es für 4.99 Dollar. Medienriesen wie ABC, Fox, Disney Channel und BBC America sind bereits mit an Bord. Die neuen Dienste sind zum Start in acht verschiedenen Ländern verfügbar, darunter auch Deutschland. Wenn man sich allerdings vor Augen hält, dass es in der Schweiz bis heute nicht möglich ist, über iTunes Filme zu mieten oder über iBooks Bücher zu kaufen, sollte man sich keine grossen Hoffnungen machen, dass wir in unserem Land so schnell in den Genuss dieser Einrichtung kommen. Hier hilft nur, andere Quellen wie YouTube oder Flickr anzuzapfen, oder Filme, Fotos und Musik vom eigenen Rechner einzuspeisen. Apple TV ist in etwa vier Wochen lieferbar und kostet in den USA 99 Dollar. Zurzeit ist das Gerät nicht im Schweizer Apple-Store erhältlich.
Auf der nächsten Seite: neues Leben für den iPod Shuffle

Die Inhalte Um an Filme und Serien in HD-Qualität ...

Der iPod Shuffle kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Es gibt ihn wieder mit richtigen Knöpfen.
iPod Shuffle: richtig zugeknöpft
Klein, kleiner am kleinsten: Mit der letzten Generation des iPod Shuffle ist Apple wohl einen Schritt zu weit gegangen. Die einzige Möglichkeit zur «Kontrolle» der Musik waren Sprachkommandos («VoiceOver»), und das war einigen Kunden wohl nicht genug. Mit den neuen Modellen kehren die Knöpfe zurück; die VoiceOver-Funktion ist jedoch geblieben.
Der iPod Shuffle ist nur mit 2 GB erhältlich und kostet in der Schweiz 59 Franken. Das Gerät ist ab sofort erhältlich.



Kommentare
Avatar
fiergna
02.09.2010
shuffle aus neu mach alt. der neue shuffle hatte mal einen click-wheel dann wurde er entfernt und nun ist er wieder da. der alte shuffle gefiehl mir besser

Avatar
R.A.M
02.09.2010
Jetzt macht der Nano seinen Namen gerecht. Habe gestern auf Engadget die Präsentation live verfolgt. Sah schon lustig aus, wie Stevie versuchte, das kleine Ding zu bedienen... :D Mir gefielen ehrlich gesagt die alten Nanos mit Kamera besser. Aber jedem das Seine. Und Apple wird wohl eher nicht in Frage kommen, da mir die Dinger einfach zu teuer sind... Vom Touch hätte ich mir ein Design wie des iPhone 4 erwartet.

Avatar
Desaster
02.09.2010
Irgendwie scheint es, dass hier einfach ein paar Änderungen gemacht wurden, damit man es als grosse Neuheit verkaufen kann. Ob die ganzen Änderungen jedoch nützlich sind, ist eher fraglich... - Die 2. Kamera beim Touch macht in der Praxis noch weniger Sinn als beim iPhone4, hauptsache eine 2. Kamera. - Ein Touchscreen mag ja sexy sein. Aber mit einer reinen Touch-Steuerung wird man beim Nano sicherlich keinen Praxistest bestehen. Wenn ein MP3-Player schon sooo klein ist, dann erwarte ich auch, dass man ihn auch blind bedienen kann. Das kann man aber vergessen bei dieser Lösung. Zum Joggen und für andere Aktivitäten ist der Nano somit keine Alternative mehr... Da bleibt jetzt nur noch der Shuffle... - Beim Shuffle begrüsse ich es sehr, dass sie endlich wieder auf die Praxistauglichkeit geschaut haben und wieder die übersichtlichen und vorallem gut bedienbaren Knöpfe haben. Eigentlich haben sie einfach 2 Schritte zurück gemacht:-) Naja, besser eine späte Einsicht als überhaupt keine... Dass man den neuen Shuffle jedoch immer noch "künstlich" auf mickrige 2GB begrenzt (um nicht die eigene Nano-Serie zu konkurrenzieren?), ist ein Witz. Aber fairerweise muss man sagen, dass der Preis für den 2GB-Shuffle nicht mehr ganz so frech ist, wie noch früher. Zusammenfassend ist die neue Serie für mich weder eine (R)evolution noch bietet sie viele nützliche Neuerungen. Sie ist halt einfach anders...