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13.04.2012, 08:40 Uhr
Warnung: Das Web zerstört Ihr Gehirn
Reizüberflutung und andauerndes Multitasking hinterlassen ihre Spuren: Wer viel Zeit im Internet verbringt dessen Gehirnstruktur verändert sich - negativ. Tja, keine guten Aussichten für unsere Onlineredaktion ;-)
Das Unheil bahnt sich seinen Weg: Das US-Informationsportal Forensic Psychology hat Daten zusammengetragen, die den Einfluss der wachsenden online verbrachten Zeit zusammenfassen. Demnach verbringen die Menschen gemeinsam jeden Monat 35 Mrd. Stunden im Netz und konsumieren dabei täglich drei Mal so viel Information wie in den 1960er-Jahren. 61 Prozent der US-Amerikaner bezeichnen sich bereits als internetabhängig. Das dauernde Multitasking und die nicht-lineare Struktur des Internets hinterlassen mittlerweile deutliche Spuren im Gehirn.
Übermässiger Konsum ist definitiv schädlich. In Deutschland sind etwa 5 Prozent der Jugendlichen internet- oder computersüchtig. Weitere 5 bis 10 Prozent betreiben Missbrauch. Dabei hinterlässt alles, was wir machen, Spuren im Gehirn. Das heisst nicht, dass das Internet grundsätzlich schlecht ist oder abgeschafft werden soll. Die Technik bietet wunderbare Möglichkeiten. Kinderzimmer sollten meiner Meinung nach aber komplett bildschirmfrei gehalten werden, sagt Christoph Möller vom Kinder und Jugendkrankenhaus auf der Bult in Hannover.
Schlechtes Lernen
Vor allem bei der Arbeit werden Computer immer unverzichtbarer. Im Schnitt wechselt ein US-Amerikaner bei der Arbeit alle zwei Minuten mehrmals zwischen verschiedenen Anwendungen, Fenstern und Programmen. Über 95 Prozent haben gleichzeitig mehrere Tabs in ihrem Browser geöffnet. Dabei verursacht Multitasking erwiesenermassen Stress und senkt die Leistungsfähigkeit des Nervensystems. Auch unsere Fähigkeit, Informationen zu speichern, leidet durch die übermässige Verwendung des Internets. Musste früher die gesuchte Information gespeichert werden, merken sich Menschen heute eher die Wege zum Wissen.
Im Internet verfolgen die User nicht stringent einen Gedanken, sondern sie bewegen sich assoziativ. So merken sie sich maximal die Wege, sagt auch Möller. Das hat auch Einfluss auf die schulischen Leistungen. Je mehr Zeit Kinder vor dem Bildschirm verbringen, desto schlechter sind sie in der Schule. Das liegt vor allem daran, dass sie neben der Onlinekommunikation wenig Zeit für Schulisches haben, erklärt der Experte. Die neuen Möglichkeiten, Kontakte aufzubauen und zu erhalten, machen Menschen noch nicht einmal glücklicher.
Tendenz zur Depression
Laut der US-Statistik ist das Risiko einer Depression für Menschen, die übermässig viel Zeit im Netz verbringen, 2,5 Mal so hoch wie für den Durchschnitt. Hier stellt sich die Frage nach der Henne und dem Ei. Meiner Meinung nach ist es eher umgekehrt. Menschen mit psychischer Vorbelastung neigen eher dazu, sich im Netz zu vergraben. Die Onlinefreundschaften, die ohne Kontakt auskommen, betäuben den zugrundeliegenden Schmerz jedoch nur kurzfristig, ähnlich wie Alkohol oder Drogen, so Möller.
Neben Depressionen leiden überdurchschnittlich häufige Internetnutzer auch an einem Rückgang der weissen Substanz in den Gehirnarealen für Erinnerung, Sprache, Emotion und Sinneseindrücke um bis zu 20 Prozent. Das Internet stellt sehr einseitige Anforderungen an unser Nervensystem. Das Gehirn reagiert auf solche dauerhaften Einflüsse. Jugendliche haben durch das häufige Schreiben von SMS beispielsweise ein vergrössertes Daumenareal im Hirn. Andere Regionen verkümmern dagegen, sagt Möller.
Bei ihrer Einführung werden neue Medien oft verteufelt. Das war schon bei der Erfindung des Buchdrucks der Fall. Beim Internet kommt jedoch eine neue Komponente hinzu. Durch Computerspiele wird aktiv eine Sucht erzeugt. Durch die Aufrüstung von Charakteren beispielsweise entsteht ein starker Impuls, länger zu verweilen. Manche Jugendliche wissen bereits nicht mehr, wie sie sich im sozialen Miteinander verhalten sollen, erklärt Möller. Der Experte plädiert für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Technologie.
Vor allem bei der Arbeit werden Computer immer unverzichtbarer. Im Schnitt wechselt ein US-Amerikaner bei der Arbeit alle zwei Minuten mehrmals zwischen verschiedenen Anwendungen, Fenstern und Programmen. Über 95 Prozent haben gleichzeitig mehrere Tabs in ihrem Browser geöffnet. Dabei verursacht Multitasking erwiesenermassen Stress und senkt die Leistungsfähigkeit des Nervensystems. Auch unsere Fähigkeit, Informationen zu speichern, leidet durch die übermässige Verwendung des Internets. Musste früher die gesuchte Information gespeichert werden, merken sich Menschen heute eher die Wege zum Wissen.
Im Internet verfolgen die User nicht stringent einen Gedanken, sondern sie bewegen sich assoziativ. So merken sie sich maximal die Wege, sagt auch Möller. Das hat auch Einfluss auf die schulischen Leistungen. Je mehr Zeit Kinder vor dem Bildschirm verbringen, desto schlechter sind sie in der Schule. Das liegt vor allem daran, dass sie neben der Onlinekommunikation wenig Zeit für Schulisches haben, erklärt der Experte. Die neuen Möglichkeiten, Kontakte aufzubauen und zu erhalten, machen Menschen noch nicht einmal glücklicher.
Tendenz zur Depression
Laut der US-Statistik ist das Risiko einer Depression für Menschen, die übermässig viel Zeit im Netz verbringen, 2,5 Mal so hoch wie für den Durchschnitt. Hier stellt sich die Frage nach der Henne und dem Ei. Meiner Meinung nach ist es eher umgekehrt. Menschen mit psychischer Vorbelastung neigen eher dazu, sich im Netz zu vergraben. Die Onlinefreundschaften, die ohne Kontakt auskommen, betäuben den zugrundeliegenden Schmerz jedoch nur kurzfristig, ähnlich wie Alkohol oder Drogen, so Möller.
Neben Depressionen leiden überdurchschnittlich häufige Internetnutzer auch an einem Rückgang der weissen Substanz in den Gehirnarealen für Erinnerung, Sprache, Emotion und Sinneseindrücke um bis zu 20 Prozent. Das Internet stellt sehr einseitige Anforderungen an unser Nervensystem. Das Gehirn reagiert auf solche dauerhaften Einflüsse. Jugendliche haben durch das häufige Schreiben von SMS beispielsweise ein vergrössertes Daumenareal im Hirn. Andere Regionen verkümmern dagegen, sagt Möller.
Bei ihrer Einführung werden neue Medien oft verteufelt. Das war schon bei der Erfindung des Buchdrucks der Fall. Beim Internet kommt jedoch eine neue Komponente hinzu. Durch Computerspiele wird aktiv eine Sucht erzeugt. Durch die Aufrüstung von Charakteren beispielsweise entsteht ein starker Impuls, länger zu verweilen. Manche Jugendliche wissen bereits nicht mehr, wie sie sich im sozialen Miteinander verhalten sollen, erklärt Möller. Der Experte plädiert für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Technologie.
Quelle: Pressetext.com/Markus Kessler
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