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26.06.2001, 08:15 Uhr
Und immer wieder dasselbe…
Den Webportalen geht das Geld aus. Partnerschaften helfen Kosten sparen und machen aus dem WWW einen Einheitsbrei.
Bluewin muss sparen und die Post führt immer mehr kostenpflichtige Zusatzdienste ein. Dies sind nur zwei Beispiele, die zeigen, dass die Zeit der Millionen-Investitionen im Netz vorbei ist. Nun sollen die grossen Anbieter endlich rentabel werden.
Dies führt nicht nur zu Überlegungen, ob die Onlinedienste wieder kostenpflichtig werden sollen, um die (zu) grossen Redaktionen zu finanzieren. Es zeichnet sich immer stärker der Trend ab, Inhalte weiterzuverkaufen: Wer Inhalte erstellt, kann die dafür benötigten Redaktionen besser finanzieren, und wer die Contents einkauft, spart Personal.
So ist es für Portalbetreibende einfach, neben den eigenen Inhalten noch Reisen, Wissensdatenbanken, Bücher, Videos, News und vieles mehr anzubieten. Mit Verkaufsangeboten lässt sich sogar noch eine nette Provision verdienen, bei anderen Angeboten muss etwas draufgelegt werden, doch das ist immer noch billiger, als Personal anzustellen. Und was ist dabei der Nutzen für den Kunden?
Viele verschiedene Portale bringen dem Nutzenden kaum mehr Vorteile. Schliesslich treten dieselben Inhalte immer wieder an neuer Stelle auf, ausser dem Design ändert sich wenig. Den Surferinnen und Surfern wird eine Vielfalt vorgegaukelt, die es je länger je weniger gibt. Wie bei Billigzeitungen werden die Inhalte von Agenturen geliefert, Eigenleistungen werden selten.
So spielt es keine Rolle mehr, auf welchem Portal man die (gleichen) Inhalte liest. Die Portalbetreiber finden nicht mehr genug Kunden (und kriegen damit nicht mehr genug Seitenimpressionen), um ihre Angebote zu finanzieren. Der Drang, alles anzubieten, statt sich auf seine Kompetenzen zu spezialisieren, führt letzlich dazu, dass alle mit finanziellen Nöten zu kämpfen haben.
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