News 21.11.2013, 10:01 Uhr

Lebensinhalt Web: Studenten würden dafür sterben

Kostenlose Apps sind laut Microsoft-Untersuchung wichtiger als Essen.
Ein Viertel der europäischen Studenten zieht es vor, lieber 20 Jahre kürzer zu leben, dafür jedoch nicht auf den Internetzugang verzichten zu müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in sechs europäischen Ländern durchgeführte Microsoft-Studie.

Jugend der Technologie hörig

«Natürlich ist ein Trend erkennbar, denn Internet und Smartphones werden immer wichtiger. Solch einen fundamentalen Wechsel der Wertvorstellungen kann ich im Moment aber nicht erkennen», sagt Max Haller, Professor für Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz, auf Nachfrage von Pressetext.
Die Umfrage zeigt deutlich, wie abhängig junge Menschen mittlerweile von Technologie sind. Ein Viertel der 2600 Befragten gibt an, lieber im Alter von 60 Jahren sterben zu wollen und dabei Internetzugang zu haben, als auf diesen zu verzichten und 80 Jahre alt zu werden. Ein Drittel der Studenten führt ausserdem an, lieber ein Leben lang Gratis-Apps downloaden zu können, als lebenslänglich kostenloses Essen zur Verfügung zu haben.
Auf die Frage danach, was die Hochschüler mit einer Stunde und 400 Euro anfangen würden, antworten 39 Prozent, dass sie das Geld für ein neues Tablet oder Smartphone ausgeben würden. Für neue Kleidung, Konzerttickets oder gar die Buchung eines Wochenendtrips mit Freunden, konnten sich hingegen nur wenige begeistern.

Gewandelte Interaktion durch Web

Die Generation der heutigen Studenten sieht den Zugang zum Internet mittlerweile als ein grundlegendes Recht, ebenso wie jenes auf Essen, Schlaf oder Luft. Allerdings zeigt die Analyse auch die Schattenseiten dieser Abhängigkeit von Tablets & Co., wie eine gewisse Unglücklichkeit seitens der Hochschüler.
Viele Studenten geben an, eigentlich vom Computer loskommen zu wollen, da sie mehr Zeit damit verbringen würden, online über das soziale Leben ihrer Freunde zu lesen, als tatsächlich Zeit mit ihnen zu verbringen. «Wie damals haben die Menschen das Bedürfnis, Kontakt halten zu wollen, das hat sich jetzt eben ins Internet verlagert. Problematisch ist es, wenn man über das Handy kommuniziert, obwohl zum Beispiel der Partner neben einem sitzt.»



Kommentare
Avatar
PC-John
21.11.2013
Und das ist unser hoffnungsvoller Nachwuchs? Es kommt natürlich schon drauf an, wie gefragt wird: "Ein Drittel der Studenten führt ausserdem an, lieber ein Leben lang Gratis-Apps downloaden zu können, als lebenslänglich kostenloses Essen zur Verfügung zu haben" Ganz feine Apps gegen einen Schlangenfrass eintauschen? Oder anders formuliert: Food bekommt man vom Sozialamt schliesslich garantiert, Apps hingegen nicht. Und beim Sozialamt kann man noch protestieren ob der Qualität, bei den Apps nicht. Wozu hinterlassen wir unserer nachfolgenden Generation überhaupt etwas? "Zahlt" sich das aus? Es ist unheimlich schade, dass alles, was wir und unsere Väter erarbeitet haben, so sinnlos zur Sau gemacht wird. Und diese Studi soll(t)en mal unsere geistige Elite werden? Da werfe ich mein Geld lieber selbst zum Fenster hinaus. PC-John

Avatar
Kovu
22.11.2013
Ganz feine Apps gegen einen Schlangenfrass eintauschen? Die Frage ist dann aber: wieso sind 'gratis Apps' feiner als 'gratis Schlangenfrass'? Zumindest sind heutzutage die meisten 'gratis Apps' auch 'Schlangen-Apps'... :P

Avatar
PC-John
22.11.2013
Die Frage ist dann aber: wieso sind 'gratis Apps' feiner als 'gratis Schlangenfrass'? Zumindest sind heutzutage die meisten 'gratis Apps' auch 'Schlangen-Apps'... :P Diese Frage musst Du nicht mir, sondern den befragten Herren Studenten stellen. Zudem finde ich diese Frage mehr als nur hohl, sie scheint aber dem heutigen Lebens-Inhalt zu entsprechen. PC-John

Avatar
Lassie
25.11.2013
LOL !!! "Ein Viertel der 2600 Befragten gibt an, lieber im Alter von 60 Jahren sterben zu wollen und dabei Internetzugang zu haben, als auf diesen zu verzichten und 80 Jahre alt zu werden." Diese Aussagen sprechen ja Bände aber nicht zu Gunsten der Jugendlichen - leider. Dafür sind sie 20 Jahre weniger lange Online - das Leben an und für sich bietet ja sonst nicht viel ausser leben. :D