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06.07.2001, 12:00 Uhr
Extremisten und Spione bedienen sich des Internets
Im Staatsschutzbericht stellt das Bundesamt für Polizei fest, dass sich das Internet für die Kommunikation unter extremistischen Gruppen immer mehr ausbreitet.
In der Schweiz benutzen sowohl die Linksextremen als auch die Rechtsextremen vermehrt das Internet. Dies geht aus dem Staatschutzbericht des Bundesamtes für Polizei [1] für das Jahr 2000 hervor.
"Im Internet ist heute von jüdischen Verschwörungstheorien über Rassentheorien, revisionistische Standardliteratur, rassistische Skinhead-Musik bis hin zu rechtsextremen Todeslisten jede Schattierung rechtsextremer Publizität frei erhältlich", stellen die Beamten fest. Dies führe dazu, dass sich Rechtsextreme praktisch mit einem geschlossenen, ihren Vorstellungen entsprechenden Weltbild versorgen könnten.
Bei den Linksextremen wird das Internet laut Bericht hauptsächlich für die internationale Mobilisierung verwendet: "Bereits Monate vor den Veranstaltungsterminen wurden Mobilisierungsaufrufe, Planung von Vorbereitungstreffen für Aktionen und Organisationsabläufe über das Internet verbreitet. So begannen beispielsweise die Globalisierungsgegner mit der Planung ihrer Aktionen zum WEF 2001 bereits Mitte 2000."
Auch im Bereich Wirtschafts- und Wissenschaftsspionage kommt dem Internet eine wichtige Bedeutung zu. Das BAP berichtet von Unternehmen, welche Dienste von Hackern in Anspruch nehmen um andere Firmen ausspionieren zu können. Doch auch Staaten haben die Mittel zum Ausspionieren von E-Mail- und Fax-Verkehr: besonders erwähnt ist die amerikanische National Security Agency, die mit dem weltweiten Abhörnetzwerk ECHELON auch Mitteleuropa und somit die Schweiz belauschen: "Die amerikanische Regierung soll in zahlreichen Fällen COMINT-Informationen (Informationen, die von einem anderen als dem eigentlichen Empfänger erlangt werden) für nationale Handelsinteressen eingesetzt haben."
Autor(in)
Beat
Rüdt
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