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16.06.2000, 07:15 Uhr
Das digitale Buchregal
Dank dem Rocket eBook mausert sich das digitale Buch zur ernstzunehmenden Alternative zur gedruckten Ausgabe.
Sie stehen - zum Download oder bloss zum Online-Lesen, gratis oder kostenpflichtig - im Internet und machen von sich Reden: digitale Texte. "Riding the Bullet" von Stephen King ging im März 2000 in die Geschichte ein als das erste Buch eines Bestseller-Autors, das ausschliesslich im Internet erschienen ist; Vladimir Putin doppelte mit seiner Biographie "First Person" nach; als erster deutschsprachiger Autor mit Rang und Namen vermarktete im Mai Wolfgang Hohlbein "Das zweite Gesicht" ebenfalls exklusiv im Internet. Diese und andere digitale Bücher haben eines gemeinsam: Sofern sie nicht ausgedruckt werden, sind sie nur am Computer lesbar - wie unbequem!
Jetzt aber ist das Rocket eBook[1] in Europa gelandet und zeitgleich mit ihm öffneten zwei E-Büchershops ihr Portal: BOL eBook Store[2] und Dibi.de[3]. Nur hier können die deutschen Texte (oder RocketEditions) gekauft werden - online und mit der Kreditkarte. Anschliessend werden sie heruntergeladen und ins eBook importiert. Wers lieber englisch mag, schaue bei Barnesandnoble.com[4], Powells.com[5] oder ecampus.com[6] vorbei. Bis jetzt gibt es in diesem digitalen Format rund 500 Titel auf deutsch, 50 Verlagshäuser stellen sie zur Verfügung, darunter Suhrkamp, Ammann, dtv, Luchterhand, Fischer u.a. Die beiden genannten eBook-Shops haben ein ähnliches Sortiment, Preisunterschiede sind selten: Friedrich Glausers "Der Chinese" geht z.B. für DM 4.95 durch die Datenleitung, "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt kostet wie die gebundenen Ausgabe DM 48.- und Boccaccios "Decamerone" gibts bei BOL für DM 1.94 und für DM 2.25 bei der Konkurrenz. Im Gegensatz zur Musikindustrie wird von den Verlagen von Anfang an mehr auf den Kopierschutz geachtet: RocketEditions können nur vom Käufer gelesen und weder kopiert noch gedruckt werden.
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