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15.02.2017, 09:21 Uhr
Denunziant 2.0: User verpetzen Falschparker gegen Geld
Verkehrssünder in England müssen sich nun nicht nur vor der Polizei fürchten, sondern auch vor Passanten mit Smartphone.
Wer in Grossbritannien einen Falschparker vor Ort mit seinem Handy fotografiert und das Bild in der App «UK Car Park Management» (CPM) anonym hochlädt, darf sich bei einem berechtigten Vergehen des Autofahrers über eine Belohnung von 10 Pfund (ca. 12 Franken) freuen.
Nie ohne Überprüfung
«Die Strafzettel enthalten keine Referenz zu den Nutzern. Alle Materialien sind so entworfen, dass der Fahrer im Glauben ist, ein offizieller CPM-Streifengänger habe sie erwischt», erläutert Car Park Management auf seiner Website. Mit der Massnahme wolle man Grundstücksbesitzern mehr Macht verleihen und somit Falschparker schneller zum Bezahlen bringen.
«Ein in der App hochgeladenes Foto ist bloss ein Hinweis und jedes einzelne wird von einem Angestellten überprüft, bevor ein Strafzettel angefertigt wird», sagt CPM-Chef James Randall. Auf der Website werden nun auch vorgefertigte Schilder angeboten, auf denen Hinweise stehen, dass es sich um privates Gelände handelt. Diese können Briten vor dem Grundstück anbringen, um Autofahrer zu warnen.
Sozialer Frieden in Gefahr
Experten sehen in der App allerdings eine Gefährdung für den gesellschaftlichen Frieden. «Das ist ein Rezept für ein Desaster. Das wird ein totales Chaos durch das Untergraben von Vertrauen auslösen und womöglich zu Auseinandersetzungen zwischen Fahrern und Passanten führen, die mal eben schnell 10 Pfund verdienen möchten», erklärt Simon Williams von der Automobilversicherung RAC.
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