21.01.2014, 15:23 Uhr

Test: Lenovo EMC PX2-300D

Das Lenovo-NAS EMC PX2-300D bietet dank eines leistungsfähigen Prozessors viel Tempo. Allerdings bringt die Leistung auch Nachteile mit sich.
Mit dem PX2-300D richtet sich Lenovo eher an Business-Kunden, was an der Ausstattung sichtbar ist. So setzt der Hersteller weniger auf Home-Entertainment wie die Wiedergabe von Multimedia, wobei Standards wie DLNA natürlich dennoch unterstützt werden. Stattdessen wirbt Lenovo speziell mit der Unterstützung von Sicherheitskameras.

Die Konfigurationsoberfläche wirkt etwas altmodisch.
Bedienung

Bereits beim Auspacken fällt auf, dass das Gerät im Vergleich ziemlich gross ist. Das liegt unter anderem daran, dass viele andere NAS mit zwei Festplatten auf portablere ARM-Prozessoren setzen. Im PX2-300D kommt stattdessen eine leistungsfähigere Intel-CPU zum Einsatz.
Das Gerät gibts sowohl mit als auch ohne verbaute Festplatten. Diese lassen sich dank Einschüben ziemlich einfach einbauen oder austauschen – notfalls sogar im Betrieb. Anders als bei der Konkurrenz wird beim Lenovo-NAS aber ein Schraubenzieher benötigt.
Die Software-seitige Installation ist ebenfalls simpel. Einfach anschliessen und schon kann das Gerät über die Webseite http://setup.lenovoemc.com eingerichtet werden. Ein Programm ist nicht nötig. 
Die Weboberfläche ist einigermassen übersichtlich, wirkt aber veraltet und teilweise nicht sehr bedienerfreundlich. Auch der Funktionsumfang ist etwas mager. Zwar könnten weitere Applikationen theoretisch nachgerüstet werden, in unserem Test gab es aber ausser einem MySQL-Server keine wirkliche Erweiterung. Positiv ist die Funktion zur Videoüberwachung. So können Aufnahmen von am Netzwerk angeschlossenen Kameras über die Weboberfläche einfach abgerufen werden. Auch gut: Firmware-Updates lassen sich direkt über die Weboberfläche installieren. 

Ausstattung

Punkto Hardware überzeugt das Gerät. Es hat neben zwei USB-2.0- auch einen schnellen USB-3.0-Anschluss auf der Vorderseite. Zudem ist eine VGA-Videoschnittstelle dabei, ein zeitgemässer HDMI-Anschluss fehlt leider. Dafür informiert ein verbautes Display über den aktuellen Status.
Positiv ist die mitgelieferte Software. So ist etwa die Backup-Anwendung Acronis Backup&Recovery dabei, die auf bis zu drei PCs installiert werden darf. 

Benchmark

Benchmark

Im Leistungstest konnte das Gerät punkten. Verglichen mit den NAS in unserer Kaufberatung «Die eigene Cloud: Netzwerkspeicher ab 172 Franken im Härtetest» in PCtipp 11/2013 liegt das Gerät auf Augenhöhe mit dem Testsieger Synology DS214. Dateien wurden mit über 93 Megabytes pro Sekunde auf das NAS kopiert. In umgekehrter Richtung waren es 81 Megabytes pro Sekunde. Das ist ein Rekord. Der schnelle Zweikernprozessor dürfte seine Leistung aber insbesondere bei gleichzeitiger Nutzung des NAS durch mehrere Anwender ausspielen.
Die Leistungsfähigkeit des Netzwerkspeichers hat ihren Preis. Besonders der Stromverbrauch ist mit 25,5 Watt im Ruhezustand sehr hoch. Auf ARM-Prozessoren basierende Geräte erreichen diesen Wert meist nicht mal unter Volllast. Der maximal gemessene Stromverbrauch beträgt sogar 37 Watt. Auch die Lautstärke lässt zu wünschen übrig. Das Gerät lüftete im Test ununterbrochen und gut hörbar.
HD-Video: Wiedergabe 77,2 MB/s
HD-Video: Aufnahme 91,5 MB/s
Inhaltserstellung 8,2 MB/s
Office-Produktivität 38,4 MB/s
Datei auf NAS kopieren 93,7 MB/s
Datei von NAS kopieren 81 MB/s
Ordner auf NAS kopieren 6,3 MB/s
Ordner von NAS kopieren 11,6 MB/s
Fotoalbum 31,7 MB/s
Stromverbrauch: Ruhezustand 25,5 W
Stromverbrauch: Aktiv 37 W
HD-Video: Wiedergabe 77,2 MB/s
HD-Video: Aufnahme 91,5 MB/s
Inhaltserstellung 8,2 MB/s
Office-Produktivität 38,4 MB/s
Datei auf NAS kopieren 93,7 MB/s
Datei von NAS kopieren 81 MB/s
Ordner auf NAS kopieren 6,3 MB/s
Ordner von NAS kopieren 11,6 MB/s
Fotoalbum 31,7 MB/s
Stromverbrauch: Ruhezustand 25,5 W
Stromverbrauch: Aktiv 37 W

Fazit

Das Lenovo EMC PX2-300D ist einfach installiert und schnell. Dies wird aber mit einem hohen Stromverbrauch und dem hörbaren Lüfter bezahlt. Schwach ist zudem die Erweiterbarkeit: Neue Funktionen oder Apps lassen sich nicht wie bei anderen Herstellern einfach nachrüsten.
Wollen Sie wissen, wie das Gerät im Vergleich zu anderen NAS abschneidet? Lesen Sie dazu in PCtipp 11/2013 den aktuellen Vergleichstest «Die eigene Cloud: Netzwerkspeicher ab 172 Franken im Härtetest». Das Einzelheft finden Sie hier.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.

Das könnte Sie auch interessieren