Kommunikation
23.03.2020, 10:02 Uhr
Schweizer Telkos erhöhen Surf-Speed
Einige Telkos erhöhen wegen Corona den Surf-Speed. Bei Swisscom ist keine generelle Erhöhung geplant. Init7-Gründer Fredy Künzler findet die Massnahmen «nicht zielführend».
Da durch die Corona-Pandemie sehr viele Mitarbeiter zu Hause bleiben und Home Office machen, passen einige Telekommunikationsunternehmen ihre Abos an. PCtipp hat sich umgehört.
UPC
Telko UPC hat bereits vergangene Woche verkündet, dass UPC-Kunden, deren Internetgeschwindigkeit unter 100 Mbit/s beträgt, ein kostenloses, zeitlich beschränktes Speed-Upgrade erhalten. Dieses Update ist seit dem 19. März in Kraft und dauert derzeit bis zum 30. April 2020.
Salt
Salt streicht Datenlimiten für Firmen, wie unser Schwestermedium «Computerworld» berichtet. Konkret sollen Geschäftskunden für die Umstellung auf Home Office einen unlimitierten Zugriff auf das mobile Internet bis Ende Mai 2020 ohne zusätzliche Kosten erhalten. Privatkunden mit Mobilfunk-Abo erhalten zusätzlich ein Kinderprogramm von Sky für zwei Monate.
Sunrise
Sunrise hebt bei Handy-Abos ab sofort die nationalen Datenlimiten auf, wie der Telko in einer Mitteilung schreibt. Alle Glasfaser- und Festnetzinternet-Abos von Privatkunden und KMU mit tiefen Geschwindigkeiten würden schrittweise auf die technisch bestmögliche Internetgeschwindigkeit angehoben.
Ausserdem bietet Sunrise Kindersendungen unlimitiert an. Die Kunden sollen per SMS oder E-Mail benachrichtigt werden, sobald die Internetbandbreite erhöht wurde.
Swisscom und Init7
Swisscom
«Eine generelle Erhöhung der Internetgeschwindigkeit für alle Kunden ist aktuell nicht geplant», so Swisscom zu PCtipp auf Anfrage. Swisscom prüfe Anfragen von Geschäftskunden und schaue es mit ihnen an. Priorität haben systemkritische Organisationen wie Spitäler oder Blaulichtorganisationen.
Man unterstützte Schweizer KMU und Unternehmen aber mit kostenlosen und schnellen Lösungen, damit sie Home Office, Konferenzen und Work Smart schnellstmöglich einführen und nutzen können, so eine Swisscom-Sprecherin. Weitere Informationen finden Sie über diesen Link.
Init7
Bei Init7 gibt es keine Anpassungen. Init7 hat seit 2014 lediglich ein Breitbandprodukt mit Namen MaxFix, das «maximale Bandbreite» zum fixen Preis bietet.
«Ich finde die ganze Übung, mittels temporären Upgrades die langsamen Anschlüsse zu beschleunigen, aus mehreren Gründen nicht zielführend», so Init7-Gründer Fredy Künzler auf Anfrage zu PCtipp. «Erstens werden dadurch die Bestandskunden, die einen höheren Preis zahlen, benachteiligt, zweitens ist das temporäre Upgrade ja nicht etwa selbstlos, sondern dient dazu, die Kunden mit langsamer Bandbreite 'upzusellen', sobald die Krise vorbei ist und drittens zeigt der temporäre Upgrade doch bloss, dass verschiedene Tempi auf Breitbandanschlüssen – insbesondere auf Glasfaseranschlüssen – nur eine Marketingmassnahme sind, um den zahlungswilligeren Kunden mehr Geld aus der Tasche zu ziehen», so Künzler weiter.
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