Rettungsdienst 21.07.2022, 08:00 Uhr

Autonome Drohnenflotte hilft Schiffbrüchigen

Wissenschaftler der schwedischen Technischen Universität Chalmers haben einen vollautomatischen Such- und Rettungsdienst auf Drohnenbasis entwickelt.
(Quelle: Millie Skoglund/Chalmers)
Forscher der im westschwedischen Göteborg angesiedelten Technischen Universität Chalmers um Tomas Grönstedt haben ein Drohnensystem entwickelt, das völlig autonom unterwegs sein kann.
Es handelt sich um einen Quadrocopter, Starrflügler und Marinedrohnen, ein vollautomatisches System für Such- und Rettungseinsätze. Es stützt sich auf wasser- und luftgestützte Drohnen, die zusammenarbeiten und ein Kommunikationssystem verwenden, um ein Gebiet selbstständig zu durchsuchen, Behörden auf Menschen in Not aufmerksam zu machen und Hilfe zu leisten, bevor bemannte Rettungsfahrzeuge eintreffen.

Quadrocopter leistet Erste Hilfe

Das Drohnensystem besteht aus drei Komponenten: Einem Katamaran namens «Seacat», der als Basis für eine Flotte von fliegenden Drohnen dient, die die Umgebung überwachen, und einem Quadrocopter, der sich Menschen in Not nähern und ihnen Nahrungsmittel, Medikamente, Getränke und Schwimmhilfen bringen kann. Der Quadrocopter kann Lasten mit einem Gewicht von bis zu etwa zwei Kilogramm tragen.
«Das Projekt basiert darauf, dass verschiedene Drohnen unterschiedliche Vorteile haben, die sich perfekt ergänzen. Im Zusammenspiel werden die Sucheffizienz und Geschwindigkeit, mit der geholfen werden kann, erheblich verbessert, sodass mehr Leben gerettet werden können», verdeutlicht Grönstedts Post-Doc Xin Zhao.

Lokale Kommunikationsverbindung

Die Marinedrohne Seacat bietet einen Internet-Uplink sowie eine lokale Kommunikationsverbindung, über die sich die fliegenden Drohnen koordinieren. Sie hat auch eine Startrampe für die Starrflügeldrohnen. Alle luftgestützten Drohnen sind mit Kameras und einem Positionierungssystem ausgestattet und bewegen sich völlig autonom. Seacat folgt einer vordefinierten Route mit geschlossener Schleife. Starrflügler werden automatisch nach einem intelligenten Algorithmus den Suchbereichen zugeordnet, der die Anzahl der verfügbaren Drohnen optimal nutzt.
Erkennt eine Starrflügler-Drohne Objekte im Wasser, wird der Quadrocopter dorthin beordert, um Fotos zu machen, die an Seacat oder eine Rettungsstation an Land geschickt werden. Das Rettungszentrum kann den Quadrocopter mit den benötigten Produkten ausstatten und zur Unglücksstelle schicken. Schwächelt die Batterie einer Drohne, landet sie nahe Seacat im Wasser oder direkt auf dem Katamaran, sodass die Batterie aufgeladen wird und die Drohne erneut zum Rettungseinsatz aufbrechen kann.



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