News 04.06.2018, 07:58 Uhr

Pepper – der treuherzige Helfer?

Im Rahmen der Informatiktage konnten Besucher spielerisch lernen, wie man mit einem humanoiden Roboter interagiert. Dabei gibt es noch ein paar Tücken.
Für Kinder gab es an den dritten Informatiktagen in Zürich und Winterthur viel zu entdecken. Doch auch Teenager konnten am vergangenen Freitag und Samstag in die spannende Welt der Informatik eintauchen, beispielsweise mittels Interaktion mit dem humanoiden Roboter namens Pepper. Dieser ist beliebt, weil er niedlich aussieht. Bei der Agentur Accenture an der Fraumünsterstrasse in Zürich waren Jung und Alt von Pepper fasziniert. Hier bot sich die Möglichkeit, spielerisch zu lernen, wie man mit einem Roboter interagiert. 
Momentan ist Pepper so programmiert, dass er Gesichter erkennen kann. Er kann sich vorstellen und fragt, wie es einem geht. Schaut ein Besucher ernst, sagt der Roboter: «Das kannst du besser.» Und versucht, den Menschen aufzuheitern, indem er sich wie ein Elefant bewegt und die entsprechenden Geräusche macht.
Ernste Gesichter scheint Pepper nicht zu mögen, er will die Person dann aufheitern (im Bild Jonas Stauffer von RaumCode)
Quelle: cm/PCtipp
Die Kommunikation funktioniert noch nicht reibungslos. So muss man sich vor den Roboter stellen, damit er einen wahrnimmt. Teilweise muss man Fragen mehrfach und in einer gewissen Lautstärke wiederholen, damit Pepper reagiert. Dies, obwohl es zwar rund um Pepper häufig Besucher hat, aber einen tiefen Geräuschpegel. In der Zwischenzeit schaut er einen treuherzig mit seinen grossen Kulleraugen an. Verneint man eine seiner Rückfragen, muss man ihm eine neue Frage stellen, um eine weitere Konversation zu ermöglichen.

Noch nicht so intuitiv

Handshake mit einem Roboter: Der 14-jährige Severin Bauer aus Birmensdorf nähert sich vorsichtig an
Die Besucher gehen mehr oder weniger intuitiv mit Pepper um. Noch braucht es zu Beginn eine kurze Instruktion. Manchmal steht der Mensch dem Roboter schweigend vis-à-vis und blickt ihn erwartungsvoll an – vergessend, dass dieser auf ein Kommando des Homo sapiens wartet. Beliebt sind Fotos mit dem Roboter. Tanzen kann er auch – jedenfalls eine rudimentäre Form davon –, Pepper ruckelt jedoch ziemlich dabei (siehe Video). Doch ist es amüsant, ihm dabei zuzuschauen.
Pepper hat eine Tiefenkamera in den Augen – um den Abstand einzuschätzen. Nach seinem Alter gefragt, antwortet Pepper mit vier, da er seit vier Jahren kommerziell vertrieben wird. Er hat Sensoren auf dem Kopf, an den Händen und an den Bumpers (zum Fahren). Berührt man ihn an anderen Orten, reagiert er nicht. Am Kopf angefasst, beschwert er sich, das kitzle. Sonare verhindern, dass er gegen eine Fensterscheibe fährt. 
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Teurer Spass und Sicherheitsprobleme?

Noch ist es ein teurer Spass

Jonas Stauffer ist Geschäftsführer der Firma RaumCode. Das Zürcher Unternehmen entwickelt eine Roboter-Management-Plattform, mit der Pepper gesteuert wird. Mit dieser Plattform sollen künftig verbundene Roboter von überall über eine sichere und verschlüsselte Verbindung gewartet und überwacht werden können. Die Plattform wird von RaumCode betrieben, als Software as a Service angeboten und laufend weiterentwickelt. Gemäss Stauffer werden die Einzelteile von Pepper zu grossen Teilen in China produziert und montiert. Die Endmontage findet in Paris statt. 25'000 Franken kostet allein die Hardware. Und die Software? Stauffer will sich nicht festlegen, sie sei nicht standardisiert. 

Hat Pepper Sicherheitsprobleme?

Auf Inside-it.ch wird ein Security-Assessment von schwedischen Forschern zitiert, das besagt, dass es «extrem einfach» sei, den Roboter Pepper «zu übernehmen und zu beherrschen». Darauf vom PCtipp angesprochen, antwortet Stauffer: «IT-Security ist ein wichtiges Thema. Gerade bei Maschinen, die zukünftig vermehrt mit Menschen interagieren werden, sollte diesem Aspekt noch mehr Rechnung getragen werden.» RaumCode sei in laufendem Austausch mit dem Hersteller Softbank. Auch dieser habe natürlich ein Interesse, dass der Roboter sicherer werde. «Nach unseren Informationen wird sich die Security mit den nächsten Software- und Hardware-Updates laufend verbessern», so Stauffer.
Wer sich von Pepper ein eigenes Bild machen möchte, kann dies im Glattzentrum in Wallisellen tun. Dort weist er den Besuchern den Weg.
PCtipp war Medienpartner der Informatiktage 2018.



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